Wir nehmen eines der Kinder aus Moria auf

Erklärung von Gerhard Dusek, Spitzenkandidat der Partei der Arbeit (PdA) bei der Bezirksvertretungswahl in Wien-Ottakring 2020

Meine Frau Petra und ich haben nach gemeinsamer Überlegung den Entschluss gefasst, eines der Flüchtlingskinder aus Lesbos in unserem Haushalt aufzunehmen, wenn die Bundesregierung doch noch eine Rettung erlaubt. Wir haben schon im Jahr 2013 bei der Wiener Magistratsabteilung 11 (Amt für Jugend und Familie) eine Ausbildung als Pflegeeltern absolviert, doch dann sind unsere eigenen Töchter, Paula und Rosa, auf die Welt gekommen, weswegen wir unsere Pläne aufgeschoben haben. Nun sind die beiden aber groß genug, dass wir als Familie bereit wären, als Unterkunftgeber und Betreuer zu fungieren. Insofern haben wir die persönliche Entscheidung getroffen, jene Menschlichkeit, Empathie und Tatkraft aufzubringen, die ein Großteil der österreichischen Politik leider vermissen lässt.

Es wäre im Sinne der Flüchtlings- und Menschenrechtskonvention, aber auch grundlegender Humanität eigentlich die Aufgabe des Staates, allen Kindern eine sichere Unterkunft in Österreich zu gewähren. Mehr noch: Es ist offensichtlich, dass alle geflüchteten Menschen aus Lesbos evakuiert und die Lager in der Ägäis geschlossen werden müssen. Griechenland und die EU-Staaten sind verpflichtet, endlich zu handeln und allen Insassen dieser unwürdigen Massenlager sichere Reiserouten in die Zielländer, menschengerechte Unterkunft und Verpflegung sowie faire und rasche Asylverfahren zu garantieren. Zudem ist nicht zu vergessen, dass die untragbaren Zustände in diesen Massenlagern keinen effektiven Schutz vor CoViD-19 zulassen, was erhebliche Gesundheitsgefahren in sich birgt. Es ist wahrlich kein Ruhmesblatt, sondern eine regelrechte Schande für die nationalen Regierungen und die EU, hier tatenlos zuzusehen. Wenn staatliche Institutionen aber versagen oder ihre Aufgaben nicht erfüllen, so stehen wir nicht an, durch persönliche Hilfestellungen einzuspringen und unsere individuellen und familiären Ressourcen einzubringen. Unser dringender Appell an die Regierung lautet: Lasst uns die Kinder retten! Und beendet endlich die menschenverachtende und tödliche Anti-Asyl-Politik!

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