Sowjetunion stand im Zweiten Weltkrieg an der Seite der Völker

Rede von Moritz Pamminger für die Jugendfront der Partei der Arbeit vor dem Sowjetdenkmal, Befreiungsfeier im ehemaligen KZ Mauthausen, 15. Mai 2022.

Liebe Kameradinnen und Kameraden, liebe Genossinnen und Genossen!

Am 22. Juni 1940 überfiel das faschistische Deutsche Reich die Sowjetunion, ohne vorher den Krieg zu erklären. Ziel des deutschen Raubzuges war sowohl der Zugang zu dem großen Reichtum an natürlichen Ressourcen, als auch die Schaffung von „Lebensraum im Osten“. Zunächst sollte das Proletariat der Sowjetunion den deutschen Angriffskrieg mittels Zwangsarbeit am Laufen halten. In letzter Konsequenz sollte „Lebensraum im Osten“ jedoch nichts anderes bedeuten, als die Vernichtung der als minderwertig angesehenen Völker der Sowjetunion.

Vom Angriff überrascht, brach die Verteidigungslinie der sowjetischen Truppen zunächst zusammen und die Wehrmacht konnte große Gebietsgewinne im Osten verzeichnen. Bis weit vor die Tore Moskaus stießen die Truppen Hitlers vor. Leningrad wurde von der Wehrmacht jahrelang blockiert. Etwa 1,1 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt starben an den Folgen dieser Blockade, der Großteil davon verhungerte. Und das ist nur eines der Beispiele für die unzähligen grausamen Kriegsverbrechen der faschistischen Streitkräfte entlang der Ostfront.

Nach dem Überfall auf die Sowjetunion und den anfänglichen Erfolgen sollte sich das Blatt für Hitlers Truppen jedoch schon bald wenden. Mit dem Sieg der Roten Armee in Stalingrad 1942 konnte der Vorstoß der deutschen Wehrmacht endgültig beendet werden. Befeuert vom Sieg der Roten Armee in Stalingrad, schöpften antifaschistische Widerstandsbewegungen im restlichen Europa neue Moral und Hoffnung. Der sowjetische Gegenangriff begann und die deutschen Truppen wurden zurückgetrieben.

In den folgenden Kriegsjahren konnten große Teile Osteuropas vom Faschismus befreit werden. Und auch aus dem Kaukasus musste sich die Armee des Deutschen Reiches bald wieder zurückziehen. Die Hakenkreuzfahne wehte nur kurz am Gipfel des Elbrus.
Am 15. April 1945 befreiten Rotarmistinnen und Rotarmisten Wien vom Faschismus. Kurz darauf sollte auch die Reichshauptstadt Berlin folgen. Im Mai 1945 war die Wehrmacht sodann zur endgültigen Kapitulation gezwungen. Der Sieg über den Faschismus konnte gefeiert werden.

Dieses Denkmal, liebe Kameradinnen und Kameraden, liebe Genossinnen und Genossen, soll an die großen Verluste der Roten Armee der Sowjetunion in diesem Krieg gegen den deutschen Faschismus erinnern. Über 26 Millionen sowjetische Bürgerinnen und Bürger wurden zu Opfern des imperialistischen Vernichtungskrieges, ein großer Teil davon waren Zivilistinnen und Zivilisten.

Millionen von Rotarmistinnen und Rotarmisten gerieten in Kriegsgefangenschaft, in der ein Großteil verstarb. Entweder an den unvorstellbaren Bedingungen in den Lagern, wo sie unter Hunger, Kälte und Zwangsarbeit zu leiden hatten. Oder aber im Zuge der massenhaft stattfindenden Erschießungskommandos. Und trotz dieses unvorstellbaren Leids, welches der Nazi-Faschismus dem sowjetischen Volk zugefügt hatte, konnte die Sowjetunion den Krieg gewinnen. Der Blutzoll, den die Rote Armee zahlen mussten, war der höchste aufseiten der Alliierten Streitmächte. Dafür gebührt ihr unser ewiger Dank!

Liebe Kameradinnen und Kameraden, liebe Genossinnen und Genossen! Dieser Tage wird man von Vertreterinnen und Vertretern des bürgerlichen Staates für das Hissen der sowjetischen Flagge verurteilt und verteufelt. Es werden absurde Verbindungen zwischen der Sowjetunion und der aktuell amtierenden Regierung der Russischen Föderation konstruiert. Damit wird das Erbe des sowjetischen Staates und seiner Roten Armee, und damit nichts weniger als der Hauptbeitrag zur Befreiung Europas vom Nazifaschismus, mit Füßen getreten. So sehr auch versucht wird, dieses Erbe, diesen Verdienst, aus der Geschichtsschreibung zu löschen, dürfen wir alle nicht vergessen, wer tatsächlich auf wessen Seite stand und steht.

Die Sowjetunion stand im Zweiten Weltkrieg an der Seite der Völker im Kampf gegen den Faschismus. Hinter ihr stand die Arbeiterklasse Russlands, der Ukraine, des Kaukasus sowie Zentralasiens. Und Millionen Rotarmistinnen und Rotarmisten opferten ihr Leben in eben diesem Kampf gegen den Nazi-Faschismus.

Hinter dem Faschismus wiederum, der hier in Mauthausen über 90 Tausend Menschen ermordete, stand das deutsche Monopolkapital. Die deutschen Konzerne finanzierten sowohl den Angriffskrieg, wie auch die Massenvernichtung in Lagern, wie diesem hier in Mauthausen. Der Faschismus, das ist die terroristische Diktatur der reaktionärsten, am meisten chauvinistischen und imperialistischen Elemente des Finanzkapitals, so Dimitrov. Und eben dieses Segment der kapitalistischen Klasse war im Deutschen Reich an der Macht, während die Kapitalistenklasse im Sowjetstaat längst enteignet und entmachtet worden war.

Liebe Kameradinnen und Kameraden, liebe Genossinnen und Genossen! Zwischen der sozialistischen Sowjetunion, mit dem Proletariat als herrschender Klasse, und der russischen Föderation in der Hand einiger kapitalistischer Monopole und Oligarchen besteht ganz gewiss keine Kontinuität. Wir müssen und dürfen uns dementsprechend auch nicht von der Sowjetunion oder der Roten Armee distanzieren, auch wenn das den Herrschenden lieb wäre.

Vielmehr müssen wir weiter den Zusammenhang von Imperialismus und Krieg und nicht zuletzt den Zusammenhang von Imperialismus und Faschismus hervorheben. Der Kampf gegen den Faschismus muss dementsprechend auch ein antikapitalistischer Kampf sein. Es ist unsere Aufgabe zu verhindern, dass die Kapitalistenklasse jemals wieder solche Verbrechen wie im zweiten Weltkrieg begehen kann. Kämpfen wir gegen den Faschismus, gegen den imperialistischen Krieg!

Rotfront und Freiheit!

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