Profit über alles: Freiheitsentzug für Erntehelfer

Erklärung der Grundorganisation Oberösterreich der Partei der Arbeit Österreichs, Linz, 15. April 2020

Im oberösterreichischen Bezirk Linz-Land soll ein Landwirt insgesamt 15 Erntehelfer nachts in ihre Unterkunft gesperrt haben. Angeblich wollte er damit verhindern, dass durch eine Ansteckung mit dem Corona-Virus die Arbeiter für die bevorstehende Ernte ausfallen könnten. Zumindest drei der Erntehelfer zeigten sich mit diesem Freiheitsentzug nicht einverstanden. Es ist jedoch nicht überliefert, ob die anderen Arbeiter dieser Vorgehensweise lediglich aus Furcht vor einem Jobverlust zustimmten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen Verdachts der Freiheitsberaubung[i] auf Anzeigen der drei Arbeiter. Dies sind aber nicht die einzigen Vorwürfe gegen den oberösterreichischen landwirtschaftlichen Betrieb: Offenbar mussten die Erntehelfer – ohne jede Rücksicht auf die Mindeststandards der geltenden Arbeitsschutzgesetze – bis zu 72 Stunden pro Woche auf den Feldern arbeiten.

Für uns als oberösterreichische Grundorganisation der Partei der Arbeit (PdA) ist klar: Es muss endlich Schluss sein mit diesen Formen modernen Sklaverei auf den Feldern österreichischer Landwirte! Dem Volk wird vorgegaukelt mit dem Konsum lokaler Produkte etwas für die Umwelt zu tun und vermeintliches Dumping zu vermeiden. Jedoch zeigen Beispiele wie dieses, dass auch lokal unter widrigsten Bedingungen der Profit maximiert wird und „Made in Austria“ nicht unbedingt ein Qualitätsprädikat sein muss. Es mag zwar die Umwelt schonen, da Transportwege entfallen, aber ohne Arbeitsstandards ändert dies nichts an den anderen grausamen Auswirkungen des Kapitalismus.

Dies zeigt einmal mehr, dass eine nachhaltige Produktion und Konsumtion nur in einem System möglich ist, dass an den Bedürfnissen der Menschen und nicht am Profit ausgerichtet ist.



[i] Aus rechtlicher Vorsicht wird darauf hingewiesen, dass die Unschuldsvermutung gilt.

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