Gemeinsame Erklärung der Europäischen Kommunistischen Aktion (EKA) zum internationalen Tag der arbeitenden Frauen 2025, 8. März 2025; deutsche Übersetzung in Verantwortung der Partei der Arbeit Österreichs (PdA).
Der 8. März wurde von der Zweiten Internationalen Konferenz Kommunistischer Frauen im Juni 1921 in Moskau zum Internationalen Tag der arbeitenden Frauen ausgerufen.
Frauen aus der Arbeiterklasse leben in einer Welt der Ausbeutung und Ungleichheit, der enteigneten Arbeit, der niedrigen Löhne und der prekären und gesellschaftlich abgewerteten Arbeit. Sie sind mit Armut, Diskriminierung, Belästigung und Problemen beim Zugang zur Gesundheitsfürsorge konfrontiert. Sie müssen die Folgen von wiederholten Angriffen auf ihre sozialen Rechte und das Fehlen von kostenloser sowie angemessener Kinderbetreuung ausbaden und ertragen.
Gewalt in verschiedensten Lebensbereichen, einschließlich zwischenmenschlicher oder familiärer Beziehungen, fügt Frauen und Mädchen körperlichen, sexuellen oder psychologischen Schaden zu. Femizide sind eine alltägliche Realität für Frauen. Millionen von Frauen sind außerdem gezwungen, ohne Mutterschutz und ohne Selbstbestimmungsrechte zu leben, oder leiden unter Gesetzen, die die reproduktiven Rechte stark einschränken oder ganz versagen. Auch heute sterben Frauen an Risiken von Schwangerschaft und Geburt, die bei angemessener Versorgung vermeidbar wären.
Der Imperialismus hat verheerende Auswirkungen auf das Leben und auch die Rechte von Frauen. Weltweit beeinträchtigen Sanktionen, Interventionen und Krieg, Gewalt, Vertreibung, Migration, Klimakrise sowie Umweltzerstörung, Armut, wirtschaftliche Ausbeutung, Zwangsarbeit und unbezahlte Arbeit, flexible Arbeitsverhältnisse, Sexismus, Rassismus, das Leben der armen und arbeitenden Frauen. Auch der fehlende Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und zu den Voraussetzungen für ein gutes Leben erschwert das Leben armer und arbeitender Frauen.
Millionen von Menschen werden durch Kriege gewaltsam vertrieben und zu Flüchtlingen gemacht. Im Gazastreifen sind von den vielen Toten, die der völkermörderische Krieg Israels in jüngster Zeit gefordert hat, etwa 70 Prozent Frauen und Kinder.
Wenngleich Männer und Frauen Opfer von Menschenhandel werden können, sind Frauen und Mädchen unverhältnismäßig stärker davon betroffen. Sie sind die große Mehrheit der Opfer von Menschenhandel im Zusammenhang mit sexueller Ausbeutung. Der Menschenhandel hat seine Ursachen in der kapitalistischen Ausbeutung, sie umfassen Armut, Krieg und Vertreibung.
Wir bekräftigen unsere Solidarität mit den Frauen, die die Folgen von staatlicher Gewalt, zweifelhaften Ansichten, veralteten Praktiken, wirtschaftlicher und sozialer Diskriminierung erleben, die in Ländern wie Afghanistan, Iran, aber auch als Flüchtlinge und Migrantinnen in EU-Ländern leben. Diese unhaltbaren Zustände und die berechtigte Empörung, werden genutzt, um imperialistische Pläne zu fördern.
Die sozialistische Oktoberrevolution brachte eine neue Sichtweise und Zukunftsperspektive für die Emanzipation der Frauen hervor. Die Frühkommunistinnen waren sich darüber im Klaren, dass die Befreiung der arbeitenden Frau nur durch den Kampf für den Sozialismus erreicht werden kann, dass der Kampf für die politische Gleichberechtigung der proletarischen Frauen ein untrennbarer Teil des allgemeinen Klassenkampfes des Proletariats ist.
Von Anfang an haben sich kommunistische Frauen gegen den imperialistischen Krieg und für ein Leben der Völker in Frieden ausgesprochen. Der Internationale Frauentag bleibt für Kommunistinnen und Kommunisten ein Anlass, die gegenwärtigen Herausforderungen für arbeitende Frauen zu bewerten und sich an ihre Kämpfe und Errungenschaften zu erinnern.
Der grundlegende Widerspruch zwischen den Eigentümern an Produktionsmitteln und den Arbeiterinnen und Arbeitern, die durch den Verkauf ihrer Arbeitskraft Reichtum produzieren, ist nach wie vor ein entscheidendes Merkmal des Kapitalismus. Die Unterdrückung und Ausbeutung von Frauen kann nicht von der materiellen Realität der Klasse in einer kapitalistischen Gesellschaft abstrahiert werden. Der Klassenkampf bleibt der Motor des sozialen Wandels, und nur der Sozialismus bietet die Aussicht auf die Emanzipation der Menschheit, einschließlich der Befreiung der Frauen.
Die auf der Moskauer Konferenz von 1921 erklärte Realität bleibt gültig. Nur der Sozialismus-Kommunismus kann die Menschheit retten, nur der Sozialismus-Kommunismus garantiert die Emanzipation der Frauen und der Arbeiterklasse von ihrer jahrhundertelangen Versklavung und Unterdrückung.