Erklärung des Parteivorstandes der Partei der Arbeit Österreichs (PdA), Wien, 27. Januar 2025
Vor genau 80 Jahren, am 27. Januar 1945, befreite die Rote Armee der Sowjetunion den deutsch-faschistischen KZ-Komplex Auschwitz. Das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau (Auschwitz II) war die größte industrielle Tötungsbetrieb des deutschen Faschismus. Von 1940 bis 1945 wurden hier mindestens 1,1 Millionen, womöglich bis zu eineinhalb Millionen Menschen ermordet.
Unter den Opfern waren vor allem Juden und Jüdinnen, aber auch Roma und Sinti, Zeugen Jehovas, Homosexuelle, politische Gegner und antifaschistische Widerstandskämpferinnen und ‑kämpfer, sowjetische Kriegsgefangene und slawische Zwangsarbeiterinnen und ‑arbeiter.
Die Täter waren die Nazis, ihre Verbündeten und ihre Kollaborateure, darunter auch viele Österreicher. Dies gilt freilich nur für die oberflächliche Betrachtung, denn der historische deutsche Faschismus war eine Herrschaftsform des deutschen Monopol- und Finanzkapitals – desselben Monopol- und Finanzkapitals, das auch heute in der bürgerlich-demokratischen Republik der BRD die Macht ausübt und den Faschismus als strategische Reserve in der Hinterhand behält. Möchte man also die Wiederkehr des Faschismus für immer verunmöglichen, so muss seine Wurzeln beseitigen – und diese sind nichts Anderes als der Kapitalismus und Imperialismus.
Angesichts dieser Tatsachen war es auch kein Wunder, dass die Kommunistinnen und Kommunisten zu den entschlossensten Gegnern des Faschismus gehörten, die z.B. auch in Österreich die Hauptlast des antifaschistischen Widerstandes trugen, ebenso wenig, dass die UdSSR – im Sinne ihrer politischen Führung, ihrer Völker und nicht zuletzt ihrer Roten Armee – der entscheidende Faktor bei der Niederschlagung des deutschen Faschismus und der Befreiung Europas war. Ohne Sowjetunion wäre der Faschismus nicht besiegt worden. Dieser Sieg markiert ein historisches Verdienst der UdSSR, das viele und große Opfer kostete.
Umso schändlicher ist es, wenn versucht wird, die Geschichte zu fälschen und im Sinne der unsinnigen Totalitarismusdoktrin die Nazi-Barbarei und die UdSSR, den Faschismus und den Sozialismus gleichzusetzen. Diese Versuche entspringen den Bemühungen des Kapitals, seine eigene Verantwortung für den Faschismus zu vertuschen, die Schuld auf andere abzuwälzen und den Freiheits- und Klassenkampf der Arbeiterklasse zu diffamieren. Wir weisen diese Lügen zurück: Es gibt keine Gleichsetzung zwischen Opfern und Tätern – und schon gar nicht gibt es eine Gleichsetzung zwischen denen, die den Holocaust ins Werk gesetzt haben, und denen, die ihn beendet haben; zwischen den Betreibern von Auschwitz – und denen, die vor 80 Jahren Auschwitz befreit haben.
Wenn wir sagen: “Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!”, dann wissen wir, dass erst der Sozialismus eine Garantie hierfür sein wird. Der beste antifaschistische Kampf ist der Klassen- und Freiheitskampf gegen Kapitalismus und Imperialismus.
In diesem Sinne gedenken wir heute der Opfer des deutschen Faschismus; wir ehren die antifaschistischen Kämpfer und Kämpferinnen; wir würdigen die Heldentaten der Roten Armee, die am 27. Januar 1945 den KZ-Komplex Auschwitz befreien – und etwas mehr drei Monate später in Berlin den großen Sieg über Nazi-Barbarei feiern konnte.