Stellt neue Gemeindebauten in die Reichenviertel und lasst die Reichen dafür bezahlen!

Ein Antwort auf den Mietwucher der Hausbesitzer und die Wohnungsnot waren die heute noch imposanten Gemeindebauten, die von der Gemeinde Wien in der ersten Republik errichtet wurden. Heute baut die Gemeinde Wien so gut wie gar keine Wohnungen, fördert aber massiv den Bau von Genossenschaftswohnungen. Hier wurde vor kurzem eine Mietobergrenze von fünf Euro für einen Teil der Wohnungen festgelegt.
Die Probleme am heutigen Wohnungsmarkt sind aber gerade in der wachsenden Großstadt vielfältiger Natur. Denn die Genossenschaftswohnungen sind auch nur etwas für Menschen, die in der Lage sind, den Genossenschaftsanteil zu finanzieren. Für jedes Loch von Mietwohnung wird heute schon eine sogenannte Bonitätsprüfung gemacht, bevor der Mieter/die Mieterin gnädiger weise genommen wird. Das heißt: Wurde eine Versandhausrechnung oder Strom oder Gas nicht bezahlt und kam es deshalb zu einer Eintreibung durch ein Inkassobüro, dann ist die Aussicht auf die Wohnung schon weg. Meist wird dann ein Bürge verlangt, so als wolle man nicht eine Wohnung mieten, sondern einen Großkredit aufnehmen. Die zunehmende Umwandlung von vergleichsweise günstigen Mietwohnungen in teure Eigentumswohnungen tut das Ihre dazu, dass Mietwohnungen knapper und teurer werden.
Ein Eingriff in diese Entwicklung ist nur möglich, wenn der soziale Wohnbau von den Städten selbst wieder aufgenommen wird. Die heutigen Wartezeiten auf eine Gemeindewohnung in Wien sind der beste Beweis für den Bedarf. Aber die Wohnbaupolitik des roten Wien hatte ja auch noch andere Ziele: Nicht nur wurde auch der Preis von privaten Mietwohnungen durch das Vorhandensein einer großen Zahl von Gemeindewohnungen gedrückt, es wurden gezielt Gemeindebauten in die “noblen” Gegenden gestellt. Auch in der Nachkriegszeit war das noch üblich (siehe Foto: Helmut Qualtinger Hof, benannt nach dem Schauspieler, weil er dort gewohnt hat). Damit wird sowohl der Bildung von Reichenghettos entgegengewirkt, als auch ein Beitrag zu einer besseren sozialen Durchmischung in den Schulen geleistet. Daran anknüpfend kann es nur heißen: Wiederaufnahme des sozialen Wohnbaus und Finanzierung durch die Reichen! Stellt neue Gemeindebauten in die Reichenviertel und lasst die Reichen dafür bezahlen!
O.B.

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