Rede von Gyula Thürmer, Vorsitzender der Ungarischen Arbeiterpartei (Munkáspárt) am Gründungsparteitag der PdA

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Liebe Genossinnen, liebe Genossen! 
Unsere österreichischen Klassenkampf-Brüder!
Wir erleben heute einen historischen Moment. Eine neue Partei, die Partei der Arbeit Österreichs wird geboren.
Im Name der Ungarischen Arbeiterpartei begrüße ich euch. Ich möchte an allen Genossen, die in dieser großen Arheit teilgenommen haben, nur ein enziges ungarisches Wort sagen: köszönöm, danke.
Ich kann heute schon frei gestehen, dass wir, ungarische Kommunisten viel Angst hatten. Wird es klappen? Werden unsere Genossen wirklich zu einer marxistischen Partei kommen? Vor 25 Jahren haben wir den gleichen Weg betreten. Wir wissen genau, dass der Weg zur bestandenen Prüfung, zur Gründung der Partei oft lang und lästig ist.
Aber alles ist gut gelaufen. Wie Rosa Luxemburg auf dem Gründungsparteitag der KPD im Dezember 1918 sagte, „heute erleben wir den Moment, wo wir sagen können: Wir sind wieder bei Marx, unter seinem Banner.”
Ich gratuliere allen unseren Genossen. Ich gratuliere persönlich Genosse Otto Bruckner. Er ist ein aussenordentlicher Mensch, ein wirklicher Kommunist und Internationalist. Das ist eine große Ehre für mich ihn zu kennen und mit ihm und mit seinen Genossen zusammenarbeiten zu können.
Wir haben die Gründungsdokumente Eurer Partei gründlich studiert. Wir sind überzeugt, dass diese Erklärung ein wichtiges marxistisches Dokument unserer Zeit ist.
Die Geschichte der Arbeiterbewegung von Ungarn und Österreich ist eng verbunden. 1918 standen die österreichischen Arbeiter knapp vor der Überwindung des Kapitalismus. Die ungarischen Arbeiter haben diesen Moment ausgenützt und im Marz 1919 die Ungarische Räterepublik gegründet. Nach der Niederschlagung der Räterepublik kamen viele ungarischen Kommunisten nach Österreich nicht um persönliches Leben zu retten, sondern die heilige Sache der sozialistischen Revolution weiter zu führen.
Wahrend der sozialistischen Zeiten in Ungarn haben die ungarischen Kommunisten viel gemacht, um den Kampf der KPÖ zu befördern.
1990 nach der bürgerlichen Kontrrevolution in Ungarn kamen wir, heutige ungarische Kommunisten nach Wien um die Hilfe unserer österreichischen Genossen zu bieten. Danke für Eure Hilfe.
Heute stehen wir vor den gleichen Aufgaben. Wir müssen eine revolutionäre Partei aufbauen. Wir müssen die Arbeitermassen aufklären, mobilisieren und organisieren. Wir müssen jeden Tag, jede Stunde den Massen erklären, dass der Kapitalismus nie ihre Probleme lösen wird. Es gibt nur eine wirkliche Lösung: der Aufbau des Sozialismus in Ungarn und in Österreich.
In Ungarn kämpfen wir gegen kapitalistische Ausbeutung. Wir fordern den Austritt von Ungarn aus der EU und der NATO. Wir kämpfen gegen die Verstärkung der rechtsradikalen Kräfte, gegen Faschismus.
Wir arbeiten und kämpfen unter schweren Verhältnissen. Unsere Seele ist kommunistisch, unser Hemd ist rot. Und wir werden diese Farbe nie aufgeben.
Es lebe der Sozialismus!
Es lebe die Partei der Arbeit Österreichs!
 
 
 
 

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