Wir dokumentieren im Folgenden eine Aussendung der Programmkommission der Partei der Arbeit an alle Parteimitglieder von 2. 8. 2014:
„Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kömmt drauf an sie zu verändern.“ (Marx)
„Die Kommunisten sind also praktisch der entschiedenste, immer weitertreibende Teil der Arbeiterparteien aller Länder; sie haben theoretisch vor der übrigen Masse des Proletariats die Einsicht in die Bedingungen, den Gang und die allgemeinen Resultate der proletarischen Bewegung voraus.“ (Marx/Engels)
„Ohne revolutionäre Theorie kann es auch keine revolutionäre Bewegung geben.“ (Lenin)
Wir sind eine Partei mit dem Anspruch, die Avantgarde der österreichischen Arbeiterklasse zu sein und die Arbeiterklasse in ihrer historischen Mission der Erkämpfung des Sozialismus und der Erringung einer klassenlosen Gesellschaft anzuführen. Wer aber am Geschichtsprozess nicht nur teilnimmt statt ihn rein kontemplativ zu betrachten oder gar zu ignorieren, sondern in der vordersten Reihe der historischen Front steht, geht und kämpft, muss das Ziel klar vor Augen haben, ebenso wie die konkreten Kampfbedingungen in der jeweiligen konkreten Situation. Beides erfordert theoretische Anstrengung.
Wer die Welt nicht kennt, kann sie nicht verändern. Aber je genauer wir sie kennen, je tiefer wir dabei in die Details gehen und je klarer uns die allgemeinen Zusammenhänge sind, desto effizienter, einfacher und vor allem besser können wir sie verändern. Unsere theoretische Arbeit kann keinen bürgerlich-akademischen Charakter haben, die mit ihrem angeblich „unparteiischen“ Blick die Welt objektiv zu erkennen vorgibt, damit jedoch nur den Blick auf jene Erkenntnis verschleiert, die den Kapitalismus bedroht, aber die Welt zu retten imstande ist. Unsere theoretische Arbeit als die einer politischen Partei, welch breitgestreute Themengebiete sie auch beackern mag und beackern muss, ist politisch. Sie ist stets, wenn auch vielleicht nicht immer unmittelbar und offensichtlich, auf unsere politischen Aufgaben, auf den Kommunismus und die Revolution, bezogen.
Es wäre absolut nicht ausreichend, wenn wir bloß mit den Entwicklungen standhalten und mit zunehmender Zuspitzung der Klassenwidersprüche ein äquivalentes Stück an Stärke gewinnen würden – ein solches Tempo wäre in Wahrheit Stillstand und der Anfang vom Ende. Sondern wir müssen überholen, wenn wir die Kräfteverhältnisse früher oder später kippen wollen. Das geht nicht dadurch, dass wir unsere Arbeit bloß quantitativ verstärken. Damit würden wir in erster Linie auf unsere eigene Erschöpfung hinarbeiten, wenn wir nicht gleichzeitig genauso große Anstrengungen daran legen, dass wir unsere Arbeit qualitativ auf ein höheres Niveau heben. Dies wiederum erfordert die laufende und systematische theoretische Reflexion unserer politischen Arbeit. Diese Reflexionen müssen geteilt werden, damit wir wechselseitig voneinander lernen und miteinander diskutieren und so eine lebendige Theorie-Praxis-Einheit entwickeln können. Dafür ist jeder und jede Einzelne von uns und sind wir alle gemeinsam gefordert.
Unsere theoretische Reflexion der politischen Praxis kann nicht individualistisch funktionieren. Die Erkämpfung des Sozialismus ist nicht ohne eine ideologisch festgefügte und kampferprobte kollektive Avantgarde möglich, eben nicht ohne jene revolutionäre Partei, die wir sein und werden wollen. Unsere notwendige Organisiertheit umfasst auch die der theoretischen Reflexion unserer politischen Arbeit und der Welt im Ganzen.
Als wichtigen Schritt in Richtung einer lebendigen, kollektiven, kommunistischen Theorie-Praxis-Einheit ruft die Programmkommission der Partei der Arbeit daher nun eine theoretische Zeitschrift ins Leben. Sie soll unser gemeinsames, zentrales Organ zur Herstellung der geforderten Theorie-Praxis-Einheit werden. Mit der Absicht, unsere politische Arbeit stetig zu verbessern, soll sie diese in all ihren Aspekten widerspiegeln und theoretisch reflektieren.
Alle Genossinnen und Genossen sind dazu aufgerufen, sich an der Zeitschrift zu beteiligen und Beiträge einzusenden. Wir machen keine Vorgaben über die Länge der Beiträge, solange sie den Rahmen nicht sprengen. Wir machen keine stilistischen Vorgaben, auch literarische Texte sind willkommen. Wir machen nicht einmal thematische Vorgaben. Das geltende Kriterium lautet schlicht und einfach: Sämtliche Beiträge sollen für unsere politische Arbeit, unsere theoretische Debatte, unsere politische Theoriebildung fruchtbar sein können. Zudem sollen sie nicht bereits andernorts in deutscher Sprache veröffentlicht worden sein.
Die Verbreitung der Zeitschrift wird kostenneutral gehandhabt, die Häufigkeit ihres Erscheinens hängt daher lediglich von unser aller theoretischen Produktivität ab. Organisatorisch verantwortlich ist die Programmkommission, die natürlich für alle Parteimitglieder offen ist, die sich aktiv an ihrer Arbeit beteiligen wollen. Das erste Heft soll bis zur Parteikonferenz am 8. November 2014 vorliegen.
Für eine lebendige Theorie-Praxis-Einheit!
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