Erklärung des Sekretariats der Initiative kommunistischer und Arbeiterparteien Europas zum 8. März 2020; deutsche Übersetzung: Partei der Arbeit Österreichs
Gegenwärtig wird in den EU-Mitgliedstaaten die soziale Diskriminierung zu Lasten der Frauen nicht nur aufrechterhalten, sondern sogar vertieft als Folge der kapitalistischen Ausbeutung und des allseitigen Angriffs des Kapitals mit harten Maßnahmen gegen Frauen aus der Arbeiterklasse, lohnabhängige Wissenschaftlerinnen, freiberuflich Erwerbstätige, Bäuerinnen und Pensionistinnen. Es zeigt sich erneut, dass das Fehlen stabiler täglicher und wöchentlicher Arbeitszeiten unter Bedingungen, in denen Frauen fast alleine die Verantwortung für die Familie tragen, sowie die allgemeine Unsicherheit der arbeitenden Frau nicht das Ergebnis einiger so genannter „falscher“ politischer Entscheidungen der EU und ihrer Regierungen sind.
Die EU und ihre Regierungen verteidigen einheitlich die grundlegende Richtung der EU-Strategie zur Intensivierung der Ausbeutung und Unterdrückung von erwerbstätigen Frauen als Mittel zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmensgruppen. Indem sie sich auf „Gleichberechtigung der Geschlechter“, „Gleichbehandlung“, „Chancengleichheit“, „Ausgleich zwischen Berufs- und Privatleben“ berufen, heben sie Rechte wie die Einschränkung von Nachtschichten für Frauen, Mutterschaftsurlaub oder positive Unterschiede im Pensionsantrittsalter auf.
Die Europäische Kommunistische Initiative ruft auf zur Verstärkung des Kampfes für die ständige Verteidigung der gegenwärtigen Rechte von Frauen in der Arbeitswelt, des gesellschaftlich-sozialen Schutzes von Mutterschaft und Familie.
Nur mit der wirtschaftlichen und politischen Macht in den Händen der Arbeiterklasse können die Arbeit und die Nutzung der Freizeit von Frauen einen kreativen Inhalt annehmen; dies ist der Weg, um die Gleichberechtigung und Emanzipation von Frauen auf ein solides Fundament zu stellen.