Erklärung von Tibor Zenker, Vorsitzender der Partei der Arbeit Österreichs (PdA), Wien, 2. September 2020
Am gestrigen 1. September gab es einen Brandanschlag auf die Räumlichkeiten des Vereins „Viyana Türkiyeli İşçiler Derneği“ (VTID, Verein der Arbeiter*innen aus der Türkei in Wien) in Wien-Favoriten. Dieser neuerliche Angriff zeigt, dass hier Kräfte am Werk sind, die überaus gefährliche, gar mörderische Absichten verfolgen – und dies mit einem eindeutigen politischen Hintergrund. Wir verlangen, dass die Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden dem Brandanschlag höchste Priorität einräumen, die Täter und ihre Hintermänner ausforschen und zur Verantwortung ziehen. Dass in Österreich terroristische Attentäter allerdings keinerlei Hemmungen haben, die Leben missliebiger Menschen zu gefährden, zeugt jedoch von schweren Versäumnissen und mitunter falschen Prioritätensetzungen in verschiedenen politischen Bereichen von Bund und Land.
Wir verurteilen diesen abermaligen und feigen Angriff auf das Schärfste und wir sichern den Betroffenen unsere Unterstützung zu. Es steht aus Frage, dass die PdA ihre volle Solidarität mit VTID, ATIGF und anderen in den attackierten Räumlichkeiten aktiven Vereinen erklärt. Wir stehen Schulter an Schulter mit den Angegriffenen, die offenkundig zum Ziel reaktionärer, faschistoider, antikurdischer und frauenfeindlicher Gruppierungen wurden. Es braucht nun den entschlossenen Zusammenschluss aller demokratischen Kräfte und insbesondere der Arbeiterklasse, ungeachtet von Herkunft oder Muttersprache. Denn der Angriff auf die türkisch-kurdischen Kolleginnen und Kollegen ist ein Angriff auf die gesamte fortschrittliche und emanzipatorische Arbeiterbewegung, der eine klaren Antwort verlangt – und diese lautet: Die VTID-Mitgliedschaft und ihre Freunde und Unterstützer – auch wir – werden sich nicht einschüchtern lassen und den gemeinsamen Kampf gegen Reaktion und Faschismus, für Selbstbestimmung, Demokratie und Gerechtigkeit, für Internationalismus und Völkerfreundschaft umso stärker fortsetzen.