Rede zum Frauentag in Innsbruck

Rede der Partei der Arbeit Österreichs (PdA) bei der Kundgebung mit KJÖ Tirol und KSV Innsbruck zum Weltfrauentag, Innsbruck, 8. März 2020

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde!

Seit mehr als 100 Jahren begeht die revolutionäre ArbeiterInnenbewegung den Weltfrauentag. Der erste Frauentag fand auf Initiative von Clara Zetkin statt, und auf Beschluss der Zweiten Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen wird der Weltfrauentag seit 1921 am 8. März begangen.

Für die Kommunistinnen und Kommunisten standen und stehen im Kampf um die Emanzipation der Frau drei Aspekte im Mittelpunkt.

Erstens: Die Befreiung der Frau kann nur mit der Befreiung der Arbeit vom Kapital einhergehen, denn jede politisch-juristische Gleichstellung ist nutzlos ohne die soziale Befreiung.

Zweitens: Die Einbeziehung der Frau in die kapitalistische Lohnarbeit legt die Grundlage zu ihrer Befreiung, die im Sozialismus durch gleichen Lohn für gleiche beziehungsweise gleichwertige Arbeit und weitere Maßnahmen vollendet wird. Die ökonomische Selbstständigkeit legt die Grundlage für die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit der Frau vom Mann.

Drittens ist es die Hausarbeit, die Reproduktionsarbeit, die die Frau im Kapitalismus an Heim und Herd bindet und von der politischen Betätigung für die Befreiung der Frau, für den Sozialismus abhält. Der Sozialismus soll von den Arbeiterinnen und Arbeitern gemeinsam gestaltet und aufgebaut werden, deswegen ist es eine wichtige Aufgabe, die Fessel der Hausarbeit zu zerbrechen durch eine gesellschaftliche Organisation von Kinder- und Altenbetreuung, Kochen, Waschen etc.

Wie mein Vorredner bereits erklärt hat, konnten die sozialistischen Staaten dabei große Fortschritte erzielen. So erzählen beispielsweise. Frauen, die den Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik erlebt haben, dass sie in der Arbeitswelt nicht um Anerkennung kämpfen mussten, sondern die arbeitende Frau eine Selbstverständlichkeit war, die durch ihre Leistung anerkannt war. Ein Selbstbewusstsein, das auch in viele andere Bereiche des Lebens ausstrahlte, wie die Dokumentation „Der Osten liebte anders“ eindrücklich zeigt.

Wir haben für den diesjährigen 8. März zwei Themen in den Vordergrund gerückt. Das ist einmal „Gleicher Lohn für gleiche bzw. gleichwertige Arbeit“ sowie andererseits die Frage der Kinderbetreuung. Warum?

Seit mehr als 100 Jahren gibt es in Österreich das Frauenwahlrecht, trotzdem existieren in beiden Bereichen bis heute große Probleme. Beide sind wichtige Grundpfeiler für die Gleichberechtigung der Frau. Eine ausreichend ausgebaute und leistbare Kinderbetreuung ist eine Voraussetzung für die Einbeziehung der Frau in den gesellschaftlichen Produktionsprozess. Diese bildet zugleich mit gleichem Lohn für gleiche bzw. gleichwertige Arbeit die Grundlage für ihre finanzielle Unabhängigkeit vom Mann und somit die Grundlage für ihre umfassende Selbstbestimmung. Während sie in Österreich in vielen Bundesländern nur sehr mangelhaft ausgebaut ist und es große Schwankungen zwischen Stadt und Land gibt, wurde dies im sozialistischen Deutschland kontinuierlich ausgebaut, so dass in den 1980er Jahren acht von zehn Kindern einen Platz in einer Kinderbetreuungseinrichtung hatten, die häufig in Form von Betriebskinderkrippen/-gärten organisiert waren.

Während es in Österreich immer noch große Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, durchschnittlich sind es 19%, wurde in der damals noch sowjetischen Besatzungszone bereits 1947 eine Verordnung von der sowjetischen Militärverwaltung erlassen, dass Frauen den gleichen Lohn wie Männer erhalten müssen. In der DDR wurde schon in der ersten Verfassung 1949 die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau festgeschrieben und ab 1950 konnte die Frau ohne Erlaubnis ihres Mannes selbst wählen, welcher Arbeit sie nachging. Die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau kam hingegen erst 1959 in die BRD-Verfassung, und das Recht der Frau, ohne die Erlaubnis des Ehemannes einer Arbeit nachzugehen, wurde in Österreich erst 1975 eingeführt.

Wir gehen am 8. März immer mit dem Bewusstsein auf die Straße, dass für eine Verbesserung der Lage der arbeitenden Frau wie der gesamten ArbeiterInnenklasse im Hier und Jetzt gekämpft werden muss, ihre Befreiung aber nur im Sozialismus möglich ist.

Hoch der der 8. März!

Hoch der Weltfrauentag!

Für eine kämpferische Arbeiterinnen- und Arbeiterfront!

Für die Befreiung der Frau!

Für den Sozialismus!

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