Gemeinsame Erklärung der Partei der Arbeit Österreichs (PdA) und der Kommunistischen Jugend (KJÖ) Eisenstadt, 29. März 2020
Vor genau 75 Jahren, am 29. März 1945 um 11.05 Uhr vormittags, betraten die ersten Einheiten der Roten Armee der UdSSR österreichischen Boden. Dieses Datum bedeutet daher einen wichtigen Schritt bei der Befreiung Österreichs von faschistischer Diktatur und deutscher Fremdherrschaft.
Es waren mobile motorisierte Einheiten der sowjetischen 6. Garde-Panzerarmee der 3. Ukrainischen Front (unter Führung von Generaloberst Andrei Krawtschenko), die bei Klostermarienberg (Gemeinde Mannersdorf an der Rabnitz) die Grenze zwischen Ungarn und dem Burgenland überschritten, die damals die deutsche Reichsgrenze markierte. Die mäßig ausgeführten deutsch-faschistischen Verteidigungsstellungen und die eigentlich auf dem Rückzug befindliche 6. Panzerarmee der Waffen-SS hatten der Entschlossenheit der Roten Armee – zumindest im Vergleich zu anderen Kriegsschauplätzen – wenig entgegenzusetzen. Der vermeintliche „Südostwall“ wurde durchstoßen, bald darauf auch an anderen Orten. Am 1. April 1945 wurde Eisenstadt von der Roten Armee befreit, am darauffolgenden Tag kontrollierte sie bereits das gesamte Nord- und Mittelburgenland. Bis zu 5000 Rotarmisten ließen bei Kämpfen im Burgenland ihr Leben.
Mit dem burgenländischen Durchbruch wurde die Voraussetzung geschaffen, um über Wiener Neustadt, Schwechat und Baden in Richtung Wien vorzustoßen. Am 5. April 1945 erreichte die Rote Armee das Wiener Stadtgebiet, die Kämpfe zur Befreiung der österreichischen Hauptstadt dauerten bis zum 13. April. Am 27. April erfolgte die Unabhängigkeitserklärung Österreichs vom Deutschen Reich. Erst mit der deutsch-faschistischen Kapitulation am 8./9. Mai 1945 endeten auch jegliche Kampfhandlungen in Österreich, bei dessen Befreiung zigtausende Rotarmisten fielen.
Es ist das unsterbliche historische Verdienst der UdSSR, ihrer Roten Armee, ihrer Völker und ihrer politischen Führung, unter immensen Opfern den deutschen Faschismus besiegt und den Großteil Europas – auch Österreichs – befreit zu haben. Dies war Voraussetzung für das Ende von Faschismus, Fremdherrschaft, Vernichtungskrieg sowie Völker- und Massenmord durch den deutschen Faschismus und seine (auch österreichischen) Verbündeten, für das Wiedererstehen der unabhängigen, demokratischen österreichischen Republik. Dieses Verdienst verlangt dankbare Würdigung, die Opfer bleiben in ehrender Erinnerung.
Die für 29. März 2020 in Klostermarienberg geplante Gedenkkundgebung der Partei der Arbeit und der KJÖ Eisenstadt musste aufgrund der gegenwärtigen Epidemiemaßnahmen abgesagt werden. Unser gemeinsamer Kampf gegen Faschismus, Rassismus und imperialistische Kriege, für Frieden, Völkerfreundschaft und Sozialismus wird dadurch jedoch nicht unterbunden, sondern umso konsequenter fortgesetzt.
Ruhm und Ehre der Roten Armee, den Befreiern von Faschismus und Fremdherrschaft!
Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!