Stellungnahme des Sekretariats der INITIATIVE kommunistischer und Arbeiterparteien Europas, 8. März 2016
Die INITIATIVE kommunistischer und Arbeiterparteien Europas sendet anlässlich des Internationalen Frauentages herzliche und kämpferische Grüße an alle arbeitenden Frauen, an beschäftigungslose, entlassene, pensionierte und selbständige Arbeiternnen, an die Bäuerinnen, an junge Frauen, v.a. der armen Volksschichten, die gleichzeitig studieren und auf unterschiedliche Weise werktätig sind, an Frauen mit Behinderungen sowie an die Mütter von Kindern mit Behinderungen. Insbesonderen erklärt die INITIATIVE ihre vollständige Solidarität mit den leidgeprüften weiblichen Flüchtlingen und Migrantinnen sowie den Müttern unter den Flüchtlingen.
Der Internationale Frauentag hat seine historischen Wurzeln in den Streiks der New Yorker Textilarbeiterinnen von 1857, in den blutigen Kämpfen der Frauen der Arbeiterklasse und der Volksschichten. Heute zeugt er von der Notwendigkeit, den Kampf der Frauen für die Abschaffung der Ungleichheit zu verstärken, ebenso des kapitalistischen Systems, das diese schafft und aufrecht erhält.
Die Geschlechterungleichheit ist der kapitalistischen Gesellschaft immanent. Sie wird von Frauen jeden Alters erfahren, insbesondere von jenen der Arbeiterklasse und anderer armer Bevölkerungsschichten. Diese Ungleichheit zeigt sich nicht nur in Bezug auf das Lohnniveau, die Gesundheit, das Sozialwesen, die Bildung und den freien und öffentlichen Zugang zu diesen. Auch die politische Linie der EU und ihrer Regierungen sowie die brutalen arbeiterfeindlichen Maßnahmen treffen die Frauen der Arbeiterklasse und der Volksschichten.
Die sich vertiefende Krise des Kapitalismus verschärft die Ausbeutung und Ungleichheit der Frauen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die doppelte Unterdrückung – v.a. der Frauen – nicht zu vergessen, die, neben der Ausbeutung am kapitalistischen Arbeitsmarkt, unter dem Druck des kapitalistischen Systems, unter dem Banner der „Tradition“ und anachronistischer Ansichten auch die Last der Reproduktionsarbeit tragen.
Darüber hinaus wird die Offensive gegen die Rechte der Frauen nicht nur durch Kräfte der Reaktion ausgeführt, sondern auch durch so genannte liberale „progesssive“ Kräfte, die die Frauen davon abhalten, sich am Klassenkampf zu beteiligen. Sie konzentrieren sich auf Angelegenheiten, die sich bloß mit der Haltung von Männern gegenüber Frauen beschäftigen, und entbinden die ungleiche Klassengesellschaft von ihrer Verantwortung. Sie versuchen, die Teilnahme der Frauen an den Kämpfen gegen die grundlegenden Ursachen ihrer Qualen zu verhindern.
Eine Zielsetzung der Bourgeoisie und ihrer imperialistischen Organisationen wie der EU ist von besonderer Gefährlichkeit, nämlich ihre Zielsetzung, dass imperialistische Kriege als „Wohltätigkeitskriege“ ausgegeben werden, die angeblich die „Bedingungen der Menschen und der Frauen verbessern“, so z.B. in Syrien oder Afghanistan, während sie in Wirklichkeit die Frauen und die Völker auf die denkbar übelste Weise betreffen. Und sie schaffen Ströme von Flüchtlingen, die von der kapitalistischen Barbarei selbst und von den imperialistischen Interventionen der USA, der EU und der NATO auf der ganzen Welt herbeigeführt werden.
Die INITIATIVE und die nationalen Parteien, die an ihr teilnehmen, werden ihren Kampf für umfassende gegenwärtige Rechte der Frauen der Arbeiterklasse und der Volksschichten weiterhin verstärken, für die Emanzipation der Frauen, die untrennbar verbunden ist mit dem Kampf gegen die Ungleichheit sowie gegen die kapitalistischen Ausbeutung, die diese hervorbringt.
Die Emanzipation der Frauen kann ohne aufrichtigen Kampf gegen den Kapitalismus nicht erreicht werden. Kein Frauenkampf ohne Klassenkampf – kein Klassenkampf ohne Frauenkampf!
(Deutsche Übersetzung: Partei der Arbeit Österreichs; Englisch: initiative-cwpe.org)