Arbeitskampf verhindert, Gewerkschaftsbonzen bejubeln Niederlage

Lohnkürzungen und Verschlechterungen in Krone/Kurier-Druckerei

Die Mediaprint ist die Zeitungdruckerei der Kronen Zeitung und des Kurier. Diese Woche wurde bekannt, dass die Druckerei einen Teil der Belegschaft kündigen und in einer externen Firma zu schlechteren Konditionen und schlechterer Entlohnung wieder anstellen will. Von diesen geplanten Änderungen betroffen sind 60 Drucker und 60 Druckereihelfer, insgesamt also 120 Kolleginnen und Kollegen in Wien-Inzersdorf.

„Die Mediaprint will Druckhelfer, die in der Druckerei Wien-Inzersdorf beschäftigt sind, im Rahmen eines Betriebsteilübergangs an eine externe Firma auslagern. Die Druckhelfer sollen dort ihre Jobs behalten, ab 24. Februar allerdings in den billigeren Metaller-Kollektivvertrag wechseln. Sollten die Druckhelfer dem Vorhaben, mit dem eine Reduktion der Löhne und Freizeitansprüche verbunden ist, nicht zustimmen, gibt es von der Mediaprint das Angebot einer Sozialplanzahlung inklusive Auflösung des Dienstverhältnisses, hieß es aus dem Unternehmen.“ berichtete die Tageszeitung Standard am 23. Jänner. Zugleich sollen Drucker teilweise die Arbeit, die bisher von Druckhelfern erledigt wurde, mitübernehmen, Mehrarbeit also auch noch.

Die Betroffenen wurden vor die Alternative gestellt, der Kündigung und Neuanstellung binnen einer Woche zuzustimmen, oder das Unternehmen zu verlassen, was am 23. Jänner von der GPA-Vorsitzenden Barbara Teiber noch als „einzigartige Situation im negativen Sinn“ bezeichnet wurde.

Am Abend des 23. Jänner gab dann die Geschäftsführung gemeinsam mit Betriebsrat und GPA-djp eine gemeinsame Erklärung ab, in der das „von allen Seiten aktzeptierte Ergebnis“ präsentiert wird: Es werden seitens des Unternehmens keine Kündigungen ausgesprochen, und alle, die mit der künftigen Schlechterstellung nicht einverstanden sind, können gehen, bekommen einen Sozialplan und eine Arbeitsstiftung.

Geht’s noch dümmer? Das Unternehmen hat genau das erreicht, was es wollte, nämlich dass ein Teil der Belegschaft künftig zu schlechteren Bedingungen bei einer anderen Firma beschäftigt ist, aber im selben Betreib arbeitet. Und die Gewerkschaft will uns das auch noch als Erfolg verkaufen? Einzig für die Kolleginnen und Kollegen, die sagen „leckts mi am O….“ und gehen, wurden etwas bessere Bedingungen erreicht.

Dass der ÖGB und die GPA-djp bei solchen „Erfolgen“ in der Arbeiterschaft immer unglaubwürdiger werden, darf niemanden wundern. Ein Unternehmen wie die Mediaprint, das der mächtigsten und vom Staat mit Steuergeldern hoch subventionierten Mediengruppe im Land gehört, braucht nur ein wenig mit einer Kündigungsandrohung zu wedeln, und Gewerkschaft und Betriebsrat apportieren schon brav. Umgekehrt war klar, dass die Mediaprint einen Streik befürchtet hat, und es Unruhe in der Belegschaft gab, sonst wäre das nicht so rasch mit einem „von allen Seiten akzeptierten Ergebnis“ vom Tisch gewischt worden.

Damit dieser Beschiss an den Werktätigen aufhört, müssen sie sich selbst organisieren, und sich nicht auf die Arbeiteraristokraten von ÖGB und Betriebsrat verlassen, denn dann sind sie schon verlassen, wie hier zu sehen ist.

Für eine kämpferische Arbeiterfront!

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