Rede von Tibor Zenker, Vorsitzender der Partei der Arbeit Österreichs (PdA), bei der Internationalen Befreiungsfeier im ehemaligen deutsch-faschistischen Konzentrationslager Mauthausen, 5. Mai 2024
Liebe Genossinnen und Genossen! Liebe Kameradinnen und Kameraden!
Ich darf euch ein paar Worte und Überlegungen im Namen der Partei der Arbeit Österreichs mitgeben.
Wir gedenken an dieser Tafel der 42 politischen Häftlinge rund um Sepp Teufel, die noch Ende April 1945, als die deutsche Kriegsniederlage längst feststand, von den Nazis hier im damaligen KZ Mauthausen ermordet wurden. Sie stehen stellvertretend für 100.000 Tote in diesem und um dieses Lager in den Jahren 1938 bis 1945. Und ihr alle kennt die weiteren Dimensionen der Verbrechen des deutschen Faschismus, darunter nicht zuletzt sechs Millionen ermordete Jüdinnen und Juden im Zuge des Holocausts sowie 27 Millionen getötete Sowjetbürgerinnen und ‑bürger im Zuge des Vernichtungskrieges im Osten.
Doch die erwähnte Sowjetunion ist das Stichwort, das darauf verweist, dass wir hier in Mauthausen zwar einerseits der Opfer gedenken, aber gleichzeitig andererseits eben auch die Befreiung von 1945 feiern, die Teil des großen antifaschistischen Sieges der Völker war. Wir ehren daher den Widerstand, der auf Österreich bezogen vornehmlich ein kommunistischer war, und auf internationaler Ebene die Anti-Hitler-Koalition, die Deutschland und seine Verbündeten militärisch in die Knie zwingen konnte. Das Hauptverdienst hierbei kommt, bei einem immensen Blutzoll, der Roten Armee der UdSSR zu, die die Nazi-Bestie wieder aus dem eigenen Land vertreiben, nach Deutschland zurückdrängen und schließlich in Berlin stellen und zur Strecke bringen konnte. Das zentrale Symbol dieses Sieges über den Faschismus und der Befreiung Europas ist die rote Sowjetfahne mit Hammer und Sichel, die vor fast genau 79 Jahren am Berliner Reichstag gehisst wurde. Man muss diese historische Tatsache immer wieder betonen, denn bürgerliche Historiker neigen bisweilen dazu, es zu vergessen: Ohne Sowjetunion keine Befreiung.
Und das ist kein Zufall. Der Faschismus ist ein Werkzeug und eine besondere bürgerliche Herrschaftsform im Monopolkapitalismus oder Imperialismus, im höchsten Stadium des Kapitalismus. Die entschlossensten Gegnerinnen und Gegner des Faschismus – und dies beruht auf Gegenseitigkeit –, das waren und sind in aller Folgerichtigkeit der Sozialismus und die Kommunistinnen und Kommunisten. Davon zeugt auch die Geschichte des KZs Mauthausen, sei es z.B. durch die Ermordung Sepp Teufels und seiner Kameraden, durch die Todesfolter Dmitri Karbyschews oder die Mühlviertler Menschenjagd auf hunderte entflohene sowjetische Offiziere, jeweils im Februar 1945. Über 32.000 sowjetische Kriegsgefangene und Zivilpersonen wurden im KZ Mauthausen ermordet – das ist ein Drittel aller Toten in diesem Lager.
Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Kameradinnen und Kameraden!
Wir wissen, dass der Faschismus die äußerste aggressive und repressive Konsequenz des kapitalistischen Imperialismus ist. Wer den Faschismus für immer ausrotten möchte, muss ihn daher mit seiner kapitalistisch-imperialistischen Wurzel packen. Das wusste auch das in diesem Lager organisierte internationale Häftlingskomitee, das sich im Mauthausen-Schwur vom Mai 1945 nicht nur einfach dem weiteren Kamp gegen den Faschismus, sondern gegen den Imperialismus insgesamt verschrieb. Daran wollen wir anknüpfen.
Gegen Faschismus, Imperialismus und Krieg!
Für Frieden und Sozialismus!
Freiheit!