KV-Verhandlung Metall: Es muss scheppern!

es muss scheppern„Es muss schon ordentlich scheppern im Geldbörsel“
– so Pro-GE-Chefverhandler Rainer Wimmer unlängst zur heute beginnenden KV-Runde Metall. Ins selbe Horn blies gestern dann auch nochmals GPA-djp-Vorsitzender Wolfgang Katzian und drang auf ein „ordentliche Lohnerhöhung“. Und in der Tat: nach Jahren des Reallohnverlustes sind kräftige Lohnerhöhungen unabdingbar.
Und dahingehend vermag auch die aktuelle, parallel geführte „Lohnsteuer runter!“- Kampagne des ÖGB keine Ausflucht bieten. Denn wie viel die Steuern von den Lohn- und Gehaltserhöhungen auffressen ist nur eine Seite der Medaille – wie hoch der Anteil der Einkommen am Mehrwert und Profit der Unternehmen ausfällt, die andere. Und der Kampf darum ist entgegen dem Märchen der „guten Lohn- und Gehaltserhöhungen“ der letzten Jahre (im Vorjahr überhaupt nur mehr eine maue Teuerungsabgeltung von 2,8% abgeschlossen) endlich mit einer offensiven Lohnpolitik in Angriff zu nehmen!
Wie die Lohnentwicklungen der letzten Jahre wirklich im Argen liegt, davon zeugen mittlerweile selbst die Stellungnahmen der finanzkapitalistischen Zentralinstitute. So plädierten IWF (Int. Währungsfonds), EZB (Europ. Zentralbank) und die Deutsche Bundesbank aufgrund des immer stärkeren Verfalls der Löhne- und Gehälter und der dadurch absaufenden Binnennachfrage mittlerweile etwa für Deutschland bereits ihrerseits für Lohnerhöhungen von 3% – 3,25%!
Entsprechend eines sogenannten „neutralen Verteilungsspielraums“ (1% Erhöhung der Arbeitsproduktivität, 2% angestrebte Inflationsrate), was auf Österreich – mit sowohl höheren Arbeitsproduktivitätssteigerungen wie auch höherer Inflation – umgelegt, Lohn- und Gehaltsabschlüsse unter 4% – 4,5% sogar seitens der finanzkapitalistischen Zentralinstitute als unzureichend erscheinen ließ.
Um wie viel mehr aus Perspektive der Arbeitenden!
Daher fordern KOMintern denn auch:
Keine Lohn- und Gehaltsabschlüsse unter diesem Minimum! Ganz im Gegenteil: für kräftige Lohn- und Gehaltserhöhungen weit darüber hinaus!
Zumal sich heuer, da die Arbeitszeitangriffe des Vorjahres etwas abgeflaut und nach Übereinkommen diesen Herbst nicht mit der Lohnrunde verknüpft sind, die KV-Runde Metall vorrangig, wenn nicht einzig um die Löhne und Gehälter drehen wird.
Daran vermag auch das alljährlich Katzengejammer der Metallindustrie, von FMMI-Obmann Christian Knill dieser Tage bis zu einer Dahererzählerei des Endes des Produktionsstandorts Österreich dramatisiert, nichts zu ändern. Die operative Ertragslage ist der Branchenanalyse der Arbeiterkammer nach, trotz teilweisen Gewinnrückgangs, für den Großteil der Unternehmen nach wie vor recht ordentlich. Die durchschnittliche Ebit-Quote liegt in der Metallbranche denn auch bei 5,7%., jedes fünfte Unternehmen weist mit zweistelliger Ebit-Quote sogar eine „ausgezeichnete Ertragslage“ auf. Die Eigenkapitalausstattung der Metallindustrie verbesserte sich parallel auf fast 38% im Schnitt. Jedes vierte der 140 untersuchten Unternehmen weist sogar eine Eigenkapitalausstattung von 55% auf. Das Gejeiere einer „Profitkrise“ und von „Standortgefahr“ stellt mithin nicht mehr als ein Zünden von Nebelkerzen dar. Nebelkerzen die zugleich verschleiern sollen, dass mit exorbitanten 66% nach wie vor 2/3 des erarbeiteten Gewinns an die Aktionäre bzw. in die Muttergesellschaften sprudelt.
Ja: Es muss diese KV-Runde schon ordentlich scheppern im Geldbörsl – und wenn notwendig auch in den KV-Auseinandersetzungen!

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