Rede von Moritz Pamminger für die Jugendfront der Partei der Arbeit auf der Internationalistischen Maikundgebung in Wien, 1. Mai 2022.
Liebe Genossinnen und Genossen! Liebe Freundinnen und Freunde!
Schon vor der Krise und der Pandemie haben wir Jugendliche täglich erleben müssen, dass dieses System, der Kapitalismus, uns keine Zukunft bieten kann. Die zahlreichen Probleme, mit denen wir uns konfrontiert sahen, haben sich in den letzten Jahren aber noch weiter verschärft.
Die andauernde oder immer wieder spontan umgestellte Fernlehre an Universitäten, Schulen und Berufsschulen, hat zu großen Lernrückständen bei vielen Jugendlichen geführt. Bei Prüfungen oder Schularbeiten gut abzuschneiden, steht aber weiterhin im Fokus unseres Bildungssystems. Eine Lehre, die auf das wirkliche Verstehen und Erlernen der Inhalte abzielt, ist zweitrangig. Und damit hat auch der Druck, bei Prüfungen gute Noten zu erzielen, der Druck, den Aufstieg in die nächste Klasse oder das nächste Semester zu schaffen, der Druck, die Matura erfolgreich abzuschließen, enorm zugenommen.
Bei so einem rasant ansteigenden Leistungsdruck und der sozial zunehmenden Isolation braucht es auch niemanden zu wundern, dass mittlerweile fast ein Viertel der Jugendlichen in Österreich an psychischen Problemen leidet.
Dass sich daran so schnell etwas ändern wird, ist leider zweifelhaft: Es sind im Zeitraum der Krise knapp 18 Milliarden Euro an Großkonzerne ausgeschüttet worden. Für einen Ausbau des Netzes an psychologischer Betreuung war und ist aber offensichtlich genauso wenig Geld vorhanden, wie für mehr Lehrkräfte, eine flächendeckende technische Ausstattung der Schulen, ordentliche Pandemieschutzmaßnahmen an Schulen oder kostenlose Nachhilfe.
Die Wahrheit ist: Die Mittel dazu sind sehr wohl vorhanden. Nur sind diejenigen, im Besitz dieser Mittel sowie der gesellschaftlichen Macht, nicht daran interessiert, sie in unserem Sinne, im Sinne der Jugend und des Volkes einzusetzen. Die Kapitalisten sowie der bürgerliche Staat haben ein Interesse daran, in den Bildungseinrichtungen funktionierende Arbeitskräfte auszubilden, die den Konzernen später soviel Profit wie möglich erwirtschaften können. Das alleine ist das große Ziel unseres Bildungssystems. Und das Bildungssystem im kapitalistischen Staat kann auch gar kein anderes Ziel haben. Da brauchen wir uns keine Hoffnungen zu machen.
Den Leistungsdruck an Schulen und Universitäten werden wir im Kapitalismus nicht loswerden. Ein Bildungssystem im Sinne der Arbeiterklasse, der Jugend und des Volkes werden wir im Kapitalismus nicht erreichen.
Der logische Schluss ist also, dass wir den Kapitalismus überwinden müssen. Wir Jugendliche müssen uns organisieren und eine Front aufbauen, um gemeinsam für die Entmachtung und Enteignung der Kapitalisten zu kämpfen, als notwendige Bedingung für die Erreichung unserer Interessen als Jugendliche, für den Sozialismus-Kommunismus.
Jugend in einer Front!
Hoch der 1. Mai!
Rotfront!