Rede von Jans Pappenberger, Sekretär der Jugendfront der Partei der Arbeit Österreichs (PdA), bei der Gedenkkundgebung anlässlich des Tages des antifaschistischen Sieges am sowjetischen Grabdenkmal am Zentralfriedhof, Wien, 9. Mai 2024
Wir versammeln uns heute, um an einen bedeutenden Tag unserer Geschichte zu erinnern – den Tag des Sieges. Vor 79 Jahren, am 8. Mai 1945, endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Ein Krieg, der unermessliches Leid, Zerstörung und Verlust für Millionen von Menschen gebracht hat.
Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten,
Dieser Tag des Sieges ist nicht nur ein Anlass zum Gedenken, sondern auch ein Moment der Dankbarkeit gegenüber allen Männern und Frauen der Roten Armee, die ihr Leben riskierten und opferten, um Europa von der Tyrannei und dem Terror der NS-Herrschaft zu befreien. Die Befreiung Wiens durch die sowjetischen Streitkräfte markierte das Ende der NS-Herrschaft in unserer Hauptstadt und war ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Befreiung Österreichs vom Joch des Faschismus. Ihre Tapferkeit und Opferbereitschaft verdienen unsere tiefste Anerkennung und Dankbarkeit. Die Befreiung durch die Rote Armee war ein Wendepunkt in der Geschichte Österreichs und Europas. Sie hat den Weg für den Wiederaufbau geebnet. Auch wenn der 8. und 9. Mai auch für nationalistische Agenden instrumentalisiert wird, möchten wir betonen, dass die Soldaten der Roten Armee aus Russland wie aus der Ukraine, aus Kasachstan wie aus Armenien kamen. Letztendlich hat der Sozialismus die Völker der Sowjetunion zusammengeschweißt und es waren unsere Genossinnen und Genossen, die auch nach dem Krieg konsequent dem Faschismus den Kampf ansagten. Die Entnazifizierung in Osteuropa wurde mit absoluter Ernsthaftigkeit vollzogen, während man in Österreich und der BRD in kürzester Zeit komplett darauf gepfiffen hat. Nicht nur das, man hat faschistische Funktionäre sogar zum Teil in hohe Positionen gebracht, ohne dass es je Konsequenzen für ihr Mitwirken im verbrecherischen NS-Régime gab, siehe Waldheim oder den ehemaligen Vorsitzenden der NATO, Adolf Heusinger.
Es war der Faschismus, der im Auftrag der Industrie die Welt in den Krieg stürzte, die Taschen des Kapitals zu füllen.
Wenn wir unseren Blick wieder in die Gegenwart richten, sehen wir, wie es an allen Ecken wieder zum Brodeln anfängt und sich ein Land nach dem anderen militärisch hochrüstet. Die Waffen mögen moderner sein und die Machtverhältnisse mögen sich verschoben haben, aber eines ist klar: die Interessen, die dahinterstecken, sind dieselben. Es ist der Hunger der Kapitalisten nach Ressourcen, Märkte, Handelsrouten und optimale Lagen für Militärbasen auf Kosten der Arbeiterschaft, die dafür zahlen muss und mitunter in blutige Kriege getrieben wird. Die Profiteure sitzen in der Zwischenzeit in Sicherheit.
Den Widerstandskämpferinnen und ‑kämpfern, den Partisaninnen und Partisanen sowie allen Alliierten – insbesondere der Roten Armee – schulden wir einen unvergänglichen Dank für die Bekämpfung des Faschismus. In der Tradition der Kommunisten und revolutionären Kräfte der Arbeiterbewegung, die mutigen Widerstand gegen die faschistische Unterdrückungsmaschinerie geleistet haben, bleibt unser antifaschistisches Engagement eng mit dem Streben nach Freiheit, Demokratie und Sozialismus verwoben. Liebe Genossinnen und Genossen: Setzen wir uns entschieden gegen Faschismus, Kapitalismus und Imperialismus ein!