Erklärung der Zentralen Leitung der Jugendfront zum Internationalen Kampftag der Arbeiterklasse 2025. Wien, 1. Mai 2025.
Seit 135 Jahren gibt es in Österreich Kundgebungen und Demonstrationen am 1. Mai, dem Internationalen Kampftag der Arbeiterklasse. Es sind Demonstrationen im Namen des revolutionären Klassenkampfes und des Sozialismus, gegen Imperialismus und Kapitalismus. Bürgerliche Kräfte, links wie rechts, feiern an diesem Tag vor allem sich und ihre Rolle als Systemverwalter. Der Klassencharakter soll möglichst ausgeblendet und durch andere Feindbilder ersetzt werden. Aber es ist eine Klasse, namentlich die Arbeiterklasse, die dem 1. Mai seine Bedeutung gab und gibt. Mit dem Haymarket Riot von 1886 und noch zuvor einer Massendemonstration australischer Arbeiter am 1. Mai 1856 wurde die Grundlage für diesen Kampftag geschaffen. Von der Arbeiterklasse, für die Arbeiterklasse. Nicht zuletzt war es der Gründungskongress der Sozialistischen Internationale, der den 1. Mai als “Kampftag der Arbeiterbewegung” ausrief.
Die arbeitenden Menschen in Österreich und auf der ganzen Welt bekamen auch in den vergangenen Jahren die Unmenschlichkeit des kapitalistischen Systems zu spüren. Auch die neue österreichische Bundesregierung, zieht hier bereits nach, und saniert sich ihr Budget auf dem Rücken der arbeitenden Menschen, etwa durch die Abschaffung des Klimabonus. Insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene leiden unter diesen weiteren Verschärfungen. Sie sind es, die noch am meisten mit den Auswirkungen der Pandemie und der Teuerungskrise zu kämpfen haben, deren Bildung gelitten hat, und die nie in der Lage sein werden, sich finanzielle Rücklagen aufzubauen. Sie werden systematisch in die Armut, in ein “paycheck to paycheck”-Leben gedrängt.
Zugleich soll aber die kriegstreiberische Politik der Europäischen Union und der NATO weiter unterstützt werden. Das Programm der österreichischen Bundesregierung bekennt sich zwar pro forma zur Neutralität und zum Vorantreiben der weltweiten Abrüstung, angesichts der konkreten Politik der neuen Regierung bleibt dies jedoch ein Lippenbekenntnis. Die Realität sieht anders aus: Teilnahme an “Sky Shield”, die Idee einer EU-Armee im Außenministerium, Abgeordnete von Regierungsparteien, die im EU-Parlament Aufrüstung fordern, und vieles mehr. Der immer noch tobende imperialistische Krieg in der Ukraine, der Vernichtungskrieg Israels gegen die palästinensische Bevölkerung und alle weiteren Konflikte, die durch das globale Aufrüsten entstehen – sie alle fordern täglich tausende Opfer, viele von ihnen sind Jugendliche oder gar Kinder. Wenn es nach einigen Fraktionen des österreichischen Kapitals und ihren politischen Vertretern, allen voran den NEOS, geht, bald auch österreichische. Der Wunsch der Völker nach Frieden wird weltweit ignoriert. Es bleibt uns nichts, als die Kriegstreiber zum Frieden zu zwingen.
Hoch die Internationale Solidarität!
Anstatt aber die Waffe auf Klassenbrüder und ‑schwestern zu richten, anstatt österreichische junge Menschen in den Tod zu schicken, gilt es den wahren Feind zu erkennen. Dieser ist die herrschende Klasse im eigenen Land. Die anhaltenden Verschlechterungen für die arbeitende Bevölkerung, die immer realer werdende Bedrohung, in einen Krieg gezogen zu werden, das sind keine österreichischen, sondern globale Phänomene. Das zeigt auch, dass es selbst global keine Kräfte gibt, die den Kampf stellvertretend für uns ausfechten. Die Arbeiterklasse muss sich organisieren und selbst für ihre Zukunft kämpfen, überall.
Daher rufen wir zum 1. Mai alle jungen Arbeiterinnen und Arbeiter, alle Schülerinnen und Schüler, alle Studierenden und jungen Arbeitslosen dazu auf, sich an unseren Demonstrationen und Kundgebungen zu beteiligen, sich zu organisieren und für eine bessere Welt, für den Sozialismus und Kommunismus zu kämpfen.
Brecht die Macht der Panzer und Konzerne!