Termin
11. Januar 2025
18:00 – 20:00
Kampf um Boden und Freiheit
In Erinnerung an Vinzenz Böröcz (1915 – 1994) anlässlich seines 30. Todestages
Die Biografie von Vinzenz Böröcz spiegelt die ganze Geschichte des Burgenlandes im 20. Jahrhundert in all ihren unterschiedlichen Facetten wider: Geboren in einem nordburgenländischen Dorf zwischen Leithagebirge und Neusiedlersee, zu einer Zeit, als das heutige Burgenland noch Teil von Ungarn war, erlebte Vinzenz Böröcz die österreichische „Landnahme“ nach dem Ersten Weltkrieg ebenso wie die Auflösung des Burgenlandes kurz nach Beginn der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten. Er kämpfte für die Wiedererrichtung eines freien, demokratischen und antifaschistischen Österreich, wurde dafür mehrfach inhaftiert und gestaltete schließlich den Wiederaufbau seiner Heimat nach 1945 als Mitglied der ersten burgenländischen Landesregierung an entscheidender Stelle mit.
Aufgewachsen in einfachsten Verhältnissen, fand Vinzenz Böröcz früh seine politische Heimat
innerhalb der kommunistischen Arbeiterbewegung. In einem Bundesland, das nach wie vor zu einem Gutteil im Besitz einer einzigen ehemaligen Adelsfamilie steht, wurde die Forderung nach einer demokratischen Bodenreform zu seinem zentralen politischen Anliegen.
Der Vortrag zeichnet die Biografie von Vinzenz Böröcz nach und beschäftigt sich mit den Gründen, weshalb die Bodenreform im Burgenland letztlich nicht durchgeführt wurde.