Erklärung der Grundorganisation der Partei der Arbeit in Oberösterreich, Linz 14.10.2020
Der Volkswagen-Konzern, welcher mehrheitlich im Besitz der Großkapitalisten Porsche-Piech ist, hatte im September angekündigt, dass das MAN-Werk in Steyr geschlossen werden soll. Hierzu sollen die Standortverträge frühzeitig gekündigt werden. Dieser Schritt wurde durch den Konzern geprüft und mittels der Schlechtwetterklausel als rechtens erachtet, auch wenn der Standort selbst nicht unproduktiv ist oder unprofitabel produziert. Die Schließung ist Teil von Restrukturierungsmaßnahmen des LKW‑, Bus‑, Militär- und Nutzfahrzeugherstellers, die insgesamt über 9.500 KollegInnen in Österreich, Deutschland und anderen Ländern ihren Lebensunterhalt kosten wird – hiervon über 2.000 in Steyr. International sind das etwa 25 Prozent aller MAN-Angestellten. Das Unternehmen sagt ganz offen, warum dies geschieht: Der Profit soll erhöht werden, nämlich um 1,8 Milliarden Euro bis 2023 – so zumindest der mitten in der Wirtschaftskrise ambitionierte Plan. Traton SE, ehemals Volkswagen Truck & Bus, hatte 2019 Einnahmen von rund 27 Milliarden Euro, das offizielle EBIT-Ergebnis lag bei 1,9 Milliarden. Die Dividenden betragen heuer 500 Millionen Euro, die Vorstandszahlungen elf Millionen Euro, somit ist klar, dass dieser Restrukturierungsplan den Konzern nicht vor seinem Konkurs rettet, sondern klaren Interessen der Profitmaximierung entspricht.
Die KollegInnen in Steyr sind bereit, um ihre Arbeitsplätze zu kämpfen und werden dies auch in Form des heutigen Warnstreiks tun. Wir unterstützen euren Streik und euren Klassenkampf dort, wo wir können! Für eine kämpferische Arbeiterfront!