Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen

Erklärung der Zentralen Leitung der Jugendfront, Wien, am 25. November 2023.

Jährlich werden in Österreich dutzende Frauen ermordet. Der Großteil davon sind Femizide, also vorsätzliche Tötungen aufgrund des Geschlechts oder „Verstößen“ gegen traditionelle, sexistische Rollenbilder. 2023 wurden bereits 25 Frauen Opfer von Femiziden. Die Täter sind in der Regel (Ex-)Partner sowie Familienmitglieder. In den bürgerlichen Medien werden diese grausamen Morde, insofern sie sich nicht zu rassistischer Stimmungsmache eignen, oft nur als Randnotiz erwähnt und mit verharmlosenden Begriffen wie „Familiendrama“ betitelt.

Doch Gewalt gegen Frauen sowie ihre strukturelle Unterdrückung, beginnt nicht erst bei Femiziden. Über ein Drittel aller Mädchen und Frauen in Österreich, die älter als 15 Jahre sind, haben im Laufe ihres Lebens körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt. Der Einsatz von K.O.-Tropfen beim Klubbesuch, Stalking, Belästigung am Arbeitsplatz sind allesamt Formen von Gewalt gegen Frauen.

Das kapitalistische System, in dem Frauen den Großteil der Haus- und Betreuungsarbeit unbezahlt erledigen, fördert sexistische und misogyne Denkweisen. Patriarchale Rollenbilder und Machtverhältnisse, die es schon vor dem Kapitalismus gab, werden dadurch zementiert. Die gesellschaftliche Position der Frau wird noch immer von vielen als dem Mann untergeordnet angenommen.

Natürlich braucht es im Kapitalismus Maßnahmen, um der Gewalt gegen Frauen den Kampf anzusagen. Die Ausfinanzierung von Frauenhäusern, die in Österreich massiv unterfinanziert sind, sowie der Ausbau von Beratungsstellen und Notrufnummern sind hier zu nennen. Darüber hinaus muss jedoch klar sein, dass solange der Kapitalismus misogyne Denkweisen und Machtverhältnisse reproduziert, das Problem nicht gänzlich beseitigt werden kann. Der Kapitalismus muss überwunden werden, um die Bedingungen für die vollständige Befreiung der Frau von Ausbeutung, Unterdrückung und Gewalt zu schaffen.

„Ohne Sozialismus keine Befreiung der Frau – ohne Befreiung der Frau kein Sozialismus!“

- Alexandra Kollontai

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