10 Jahre Kommunistische Initiative

kiVor genau zehn Jahren, am 20. Januar 2005, fand in Wien-Wieden die Gründungsversammlung der Kommunistischen Initiative Österreich (KI) statt. Die KI war über Jahre hinweg die wichtigste Sammlungsbewegung für die marxistisch-leninistischen Kräfte in Österreich und in diesem Sinne auch eine entscheidende Keimzelle für die schließliche Herausbildung und Gründung der Partei der Arbeit Österreichs im Jahr 2013. Wir bedanken uns bei den damals und in den Folgejahren handelnden Genossinnen und Genossen der KI für die geleistete Arbeit und dokumentieren zum 10. Jahrestag den historischen Gründungsaufruf der KI.
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Liebe Genossinnen! Liebe Genossen!
Es ist hoch an der Zeit, dass sich die KommunistInnen in Österreich eine eigene Organisation schaffen. Mit der Ebelsberger Versammlung und der dort konstituierten „KPÖ“ ist ein Kapitel in der Geschichte der österreichischen ArbeiterInnenbewegung zu Ende gegangen. Ein neues beginnt.
Das 1. Wiener Plenum der Kommunistischen Initiative wendet sich an KommunistInnen in ganz Österreich. Wir rufen euch auf, gemeinsam die Kommunistische Initiative (KI) aufzubauen. 
Wir wollen eine Organisation schaffen, die
* Eine Sammlung jener Kräfte darstellt, die eine auf den Grundlagen von Marx, Engels und Lenin aufbauende Organisation entwickeln wollen.
* Eine eigenständige kommunistische Struktur darstellt, deren Ziel es ist, die ArbeiterInnen „mit dem Bewusstsein ihrer Lage zu erfüllen, sie physisch und psychisch kampffähig zu machen und zu erhalten“ für das Ziel der klassenlosen Gesellschaft, den Kommunismus.
* Eine Einheit herstellt zwischen dem tagtäglichen Kampf gegen das Kapital, für ArbeiterInnen- und Angestelltenrechte und dem Ziel des Sturzes der bestehenden Ordnung.
* Sich eindeutig als antiimperialistische Kraft versteht, die in Österreich und international Teil eines Gegenpols gegen Imperialismus und Krieg ist.
* Den Kampf um die Rechte der Frauen, gegen geschlechtsspezifische Ausbeutung und Unterdrückung verbindet mit dem Kampf gegen das kapitalistische System.
* Sich strikt internationalistisch versteht und gegen jede Form rassistischer und ethnischer Diskriminierung eintritt.
* Die Interessen aller Generationen, der Jungen wie der Alten im gemeinsamen Kampf gegen Ausbeutung, Armut und Unterdrückung zu bündeln versucht.
* Die auf die Traditionen und Erfahrungen der Klassenkämpfe in Österreich und weltweit aufbaut, die in der positiven kommunistischen und antifaschistischen Traditionslinie steht, die von der KPÖ über Jahrzehnte geschaffen wurde.
* Die sich gegen revisionistische Beliebigkeit und die Zerstörung der kommunistischen Partei wendet, wie sie von der gegenwärtigen Führung der KPÖ betrieben wird.
Wir streben Aktionseinheiten mit allen anderen marxistischen Linken einschließlich der klassenverbundenen Kräfte in der KPÖ an. Wir wollen uns an breiten Bündnissen, deren Ziele allgemeinere, nicht nur auf die „Linke“ bezogene sind, beteiligen.
Die Kommunistische Initiative (KI) ist ein Versuch. Dieser wird nur dann gelingen, wenn möglichst viele, denen die Wiederherstellung der Handlungs- und Aktionsfähigkeit der KommunistInnen in Österreich ein Anliegen ist, sich daran beteiligen. 
Frei von den willkürlichen Hierarchien und Intrigen, die das Leben in der KPÖ in den letzten Jahren unmöglich gemacht haben, soll die gemeinsame Beteiligung an Aktionen und Diskussionen in einer konstruktiven und solidarischen Atmosphäre stattfinden. Wir wollen ein Klima schaffen, in dem die GenossInnen gerne zusammenarbeiten, in dem es gemeinsam vorwärts geht. 
Beteiligt euch am Aufbau der KI!
Wiener Plenum der Kommunistischen Initiative, 20. Jänner 2005

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