Rede der stellvertretenden Wiener PdA-Vorsitzenden Eva Aigner anlässlich der Befreiungsfeier auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen am 11. Mai 2014.
Wir feiern heuer das 69. Jahr der Befreiung vom Faschismus, den Sieg der Anti-Hitler-Koalition und den Niedergang des deutschen Reiches. Wir tun dies an einem Ort, an dem die Gräuel der Nazi, deren Terrorherrschaft und nicht zu begreifende Unmenschlichkeit ihr ungeschminktes Gesicht zeigten.
In einem Auszug aus dem „Schwur von Mauthausen“, der nach der Befreiung von Überlebenden des Konzentrationslagers verfasst wurde, heißt es:
„Der vieljährige Aufenthalt im Lager hat in uns das Verständnis für die Werte einer Verbrüderung der Völker vertieft. Treu diesen Idealen schwören wir, solidarisch und im gemeinsamen Einverständnis, den weiteren Kampf gegen den Imperialismus und nationale Verhetzung zu führen. Wir werden einen gemeinsamen Weg beschreiten, den Weg der unteilbaren Freiheit aller Völker, den Weg der gegenseitigen Achtung, den Weg der Zusammenarbeit am großen Werk des Aufbaus einer neuen, für alle gerechten, freien Welt. Wir werden immer gedenken, mit welch großen blutigen Opfern aller Nationen diese neue Welt erkämpft wurde. Im Gedenken an das vergossene Blut aller Völker, im Gedenken an die Millionen, durch den Nazifaschismus ermordeten Brüder geloben wir, dass wir diesen Weg nie verlassen werden.“
In diesem Sinne und mit der Losung „nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“ wuchs die Generation meiner Eltern heran und dass sich die Geschichte wiederholen könnte, war wohl unvorstellbar. Auch noch mir hat man vor einigen Jahren in der Schule gelehrt: „Diese Tyrannei darf, wird und kann es nie wieder geben“ Ich weiß nicht genau, was man der Jugend heute sagt. Doch wenn sie ihnen sagen, dass wir selbstverständlich aus unserer Geschichte gelernt haben, wenn sie ihnen sagen, dass wir gefeit sind vor einer erneuten Schreckensherrschaft, dass wir „den Weg der unteilbaren Freiheit aller Völker“ vorangehen, wenn sie ihnen sagen, dass sie Faschismus nicht fürchten müssen da dies Vergangenheit ist und wenn sie verschweigen, dass jener den Kapitalismus als Grundlage hat, ja, als wahnsinnigste Ausformung im Imperialismus stets theoretische Gefahr ist, dann lügen sie.
Nur ein paar Hundert Kilometer von hier, in der Ukraine, sitzen Faschisten in einer illegitimen Regierung und die EU klatscht Beifall. Klar, wurde dieser Putsch doch massiv von ihr und ihrem Verbündeten, den USA unterstützt. Während wir hier stehen, müssen ukrainische Kommunisten, Sozialisten, Gewerkschafter, Antifaschisten und dort lebende Russen fürchten, gejagt, gefoltert und ermordet zu werden. Verbrannt, erschlagen, geschändet. Die Kiewer Regierung unterstützt die Mörder, relativiert, vertuscht und führt das Land auf direkten Weg in einen furchtbaren Krieg. Die EU, allen voran Deutschland sieht dabei wohlwollend zu und das Kapital reibt sich schon die Hände angesichts der bevorstehenden Markt- und Machterweiterung.
Unsere Medien fügen sich hervorragend in dieses Spiel ein und fahren seit Wochen eine antirussische Hetzkampagne die man so nur aus dem rechten US-amerikanischen Lager kannte.
Man muss nicht Putins bester Freund sein um gerade in diesen Tagen, gerade hier immer wieder zu sagen: DANKE der Sowjetunion für unsere Befreiung, DANKE an die rote Armee die mit Millionen Kriegsopfern den größten Verlust im Kampf für Frieden und Gerechtigkeit erleiden musste.
Danke, dass Russland heute, obwohl nicht mehr sozialistisch und auch wenn man seine Taten nicht als selbstlos verklären sollte, trotzdem eine Gegenmacht bietet zu den Verursachern und Nutznießern, den Verbrechern dieses Konflikts, der brandgefährlich ist und dessen momentanes Opfer die Demokratie in der Ukraine darstellt, weitere sind wohl keineswegs ausgeschlossen.
Die Garantie, in Gerechtigkeit und Frieden, in Freiheit und Selbstbestimmung zu leben gibt uns nur die Überwindung des Kapitalismus. Der einzige Weg, das Kapitel Faschismus für immer Geschichte sein zu lassen kann nur durch den Kampf um eine sozialistische Gesellschaft beschritten werden.
Rosa Luxemburgs berühmtes Zitat, „Sozialismus oder Barbarei“ ist heute 100 Jahre alt und hat nichts an Aktualität eingebüßt im Gegenteil, es ist wahrer denn je. In diesem Sinn kämpfen wir gemeinsam dafür um irgendwann hier in Mauthausen zu stehen und zu wissen dass es wahr ist wenn wir sagen: NIE WIEDER FASCHISMUS, NIE WIEDER KRIEG.
Rotfront!
“Sozialismus oder Barbarei” wahrer denn je
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