Redebeitrag von Tobia Carfora, Spitzenkandidat der Kommunistischen Liste bei den Arbeiterkammerwahlen 2024 in Tirol, auf der 1. Mai Kundgebung in Innsbruck, 01. Mai 2024.
Liebe Genossinnen und Genossen,
gut, dass ihr hier seid am ersten Mai, dem Tag der Arbeit. Ich spreche für die Kommunistische Liste. Wir sind eine noch junge Organisation, die sich anlässlich der letzten AK-Wahl formiert hat und nun auch nach der Wahl ihre Arbeit fortsetzt. Wir sind zur AK-Wahl angetreten mit den Forderungen nach einem Mindestlohn von 2500 Euro, einer längst fälligen und auch möglichen Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden bei vollem Lohn- und Personalausgleich und gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit.
Der Tag der Arbeit ist ein besonders wichtiger Tag für uns, denn wir sind mit der Grundvoraussetzung gestartet, dass die Arbeit der Ursprung jeden Reichtums im Lande ist.
Diesen Reichtum, den wir in unserer Arbeit tagtäglich schaffen, eignen sich die Unternehmer an. Wir sagen, dass wir die Unternehmer und Aktionäre nicht brauchen, wir wissen selber, wie die Maschinen funktionieren. Was wir schaffen, soll auch uns zugutekommen.
Die Konzernherren wissen dagegen ganz genau, wer sie so reich gemacht hat – es ist unsere tagtägliche Arbeit, die ihren immensen Reichtum schafft. Darauf kann die Arbeiterklasse auch stolz sein und es wird der Tag kommen, an dem sie sich das zurückholt, was ihr zusteht, was ihr gehört. Aber hierfür muss man sich zusammenschließen, betrieblich und branchenübergreifend, man muss für die eigenen Rechte kämpfen und dieses System radikal verändern. Einem intensiven Klassenkampf von oben muss mit einem noch stärkeren Klassenkampf von unten begegnet werden.
Gleichzeitig mit der Intensivierung des Klassenkampfs, der sich international abspielt, beobachten wir eine Zunahme der Auseinandersetzungen innerhalb des imperialistischen Systems. Es gibt einen verstärkten Wettbewerb zwischen den bürgerlichen Klassen, um die Macht ihrer Monopole und Unternehmen auszubauen. Dies geschieht auf dem Rücken der arbeitenden Menschen, die für Profit, Gebietserweiterungen und Einflusssphären ausgeblutet werden, sei es in Form der Teuerung, der Krise, Massenentlassungen und in nicht allzu fernen Ländern geradezu als Kanonenfutter für Kriege, die der herrschenden Klasse dienen.
In dieser Situation betonen wir die Bedeutung des Widerstands der Arbeiterschaft gegen diese Entwicklungen, indem sie sich der Politik der EU und der NATO entgegenstellt und sie zurückweist. Diese Entwicklung zeigt sich durch die verstärkte Militarisierung in vielen Ländern sowie durch regionale Konflikte und Kriege, angefangen beim brutalen Vorgehen gegen das palästinensische Volk bis hin zum anhaltenden imperialistischen Konflikt in der Ukraine.
Die Europäische Union ist dabei ein Bündnis des europäischen Monopolkapitals, um die Ausbeutung der arbeitenden Menschen zugunsten des kapitalistischen Profits zu verstärken. Es geht darum, imperialistische Interessen durchzusetzen und die Völker der Erde zu versklaven. Die EU dient dazu, die Unterdrückung der Arbeiter- und Volksbewegungen sowie des Sozialismus zu forcieren und einen politischen, ökonomischen und militärischen Machtblock im Kampf zwischen den imperialistischen Staaten und Blöcken bereitzustellen. Als gefährliches Werkzeug in den Händen der Herrschenden bedroht die EU demokratische, soziale und Arbeiterrechte, nationale Selbstbestimmungsrechte, das ökologische Gleichgewicht, den Frieden und sogar die menschliche Existenz selbst. Die EU hat keinen besonderen Nutzen für die Arbeiterklasse und kann nicht für ihre Interessen instrumentalisiert werden. Daher muss sie als klassenmäßiges Herrschaftsinstrument des Monopolkapitals zerschlagen werden.
Liebe Genossinnen und Genossen,
Das aktuelle System muss umgeworfen und durch ein höheres Gesellschaftssystem ersetzt werden, nämlich den Sozialismus. In diesem System wird das Eigentum an den Produktionsmitteln von der Gesellschaft gehalten, es herrscht die Arbeitermacht, wissenschaftliche Planung wird genutzt, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu erfüllen, und Arbeiterinnen und Arbeiter haben Kontrolle über alle Führungsebenen sowie Teilnahme an allen Entscheidungsorganen von der Basis bis zur Spitze. Nur das kann zum Wohlstand des Volkes, zum Frieden und zum Fortschritt der Menschheit führen.
Der Tag der Arbeit symbolisiert den unbesiegbaren Führungsanspruch gegenüber der herrschenden Klasse, gegenüber dem Klassenfeind. Indem wir diese Waffe in den Händen und unsere Ideale hochhalten, erinnern wir an den Ersten Mai und ehren die gefallenen Arbeiter von Chicago im Jahr 1886, die gefallenen Arbeiterinnen und Arbeiter in den Februarkämpfen 1934, die im Faschismus ermordeten Kommunistinnen und Kommunisten, Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter und alle unbeugsamen Kämpferinnen und Kämpfer der Klasse, all diejenigen, die sich für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung des Menschen durch den Menschen opferten.
Volksmacht und Sozialismus statt Diktatur der Banken und Konzerne!
Volksmacht statt EU-Diktat!
Hoch lebe der 1. Mai!