Ein Kommentar von Otto Bruckner, Vorsitzender der PdA
Morgen, am Samstag den 23. Februar planen die USA und ihre Vasallen eine große Show. An der Grenze zu Venezuela, auf kolumbianischem Staatsgebiet soll ein Konzert stattfinden, das die illegale Einfuhr unerwünschter US-amerikanischer “humanitärer Hilfe” einleiten soll. Und mit ihr sollen wahrscheinlich auch gleich bewaffnete Banden in das Land geschleust werden.
Warum will die Regierung von Venezuela diese Lebensmittel und Medikamente der Amerikaner nicht?
Um das zu verstehen, stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie sind Inhaber einer kleinen Firma. Eine kriminelle Bande plündert ihre Konten, sie nimmt Ihnen darüber hinaus die Verfügungsgewalt über Ihren Betrieb und streift die Einnahmen daraus ein. Sie sind daraufhin pleite und können ihre Arbeiter nicht mehr bezahlen. Die Kriminellen bieten den Arbeitern an, ihnen täglich ein paar Jausenbrote zur Verfügung zu stellen, damit sie weiterarbeiten. Sie wollen als Gegenleistung aber, dass sie ihren Betrieb ganz an die Kriminellen übergeben.
In dieser Art und Weise wird Venezuela heute behandelt: Seit Jahren blockieren die USA und ihre Vasallen die venezolanische Wirtschaft. Man hat 10 Milliarden Dollar auf Konten in den USA und Europa “eingefroren”. Die Einnahmen des staatlichen venezolanischen Erdölkonzerns in den USA, wo eine Raffinerie und ein großes Tankstellennetz betrieben werden, werden dem rechtmäßigen Eigentümer, nämlich dem Staat Venezuela entzogen, und der von den USA unterstützten “Opposition” zur Verfügung gestellt. In Europa wird eine große Medikamentenlieferung blockiert. Medikamente, die der Staat Venezuela gekauft hat! Und nun sollen Almosen von diesen Dieben angenommen werden?
Diese Methoden können nicht anders als die eines internationalen Verbrechersyndikats beschreiben werden. Präsident Maduro wurde im Vorjahr für eine weitere Amtszeit mit fast zwei Drittel der Stimmen wiedergewählt, bei Wahlen, die von internationalen Wahlbeobachtern beaufsichtigt und in Ordnung befunden wurden, was natürlich nicht ausschließt, dass es da und dort zu Unregelmäßigkeiten oder Ungesetzlichkeiten gekommen sein kann, wie in vielen anderen Ländern übrigens auch. Nur zum Vergleich: Präsident Trump wurde von weniger als der Hälfte jener Amerikaner gewählt, die zur Wahl gegangen sind, bei einer Wahlbeteiligung von ca. 50% – er stützt sich also auf die Stimmen eines Viertels der US-Wähler, abgesehen davon, dass es in den USA Millionen von Menschen gibt, die nicht an den Wahlen teilnehmen können, weil sie sich nicht in die Wählerlisten eintragen lassen (können). Trump maßt sich aber – ebenso wie das auch nur von einem Bruchteil der Bevölkerung gewählte EU-Parlament – an, einen selbsternannten Präsidenten als den Legitimen anzuerkennen. Auch Macron, der auf das eigenen Volk schießen lässt, auch Merkel und viele andere europäische Regierungschefs stützen sich nicht auf die Mehrheiten in ihren Ländern, weil die Völker zu immer größeren Teilen an der westlichen Scheindemokratie nicht mehr teilhaben wollen, sie sind aber gut darin, anderen Vorschriften machen.
Venezuela hat – wie übrigens alle Länder der Region – ein riesiges Problem mit der Massenarmut der Bevölkerung. Kaum ein Land, außer die ebenfalls nicht unter der Fuchtel der USA stehenden Länder Nicaragua und Bolivien hat aber in den letzten Jahren und Jahrzehnten (seit dem Amtsantritt von Hugo Chavez) so viel für die Armen getan, wie Venezuela. Ausgenommen natürlich das sozialistische Kuba, das seit Jahrzehnten eine soziale Politik macht, und auch die geringste Kindersterblichkeit und die höchste Lebenserwartung aller Länder der Region hat. Dass die “Chavistas” auch Fehler gemacht haben, ist bekannt, und diese Fehler werden etwa von der Kommunistischen Partei Venezuelas klar benannt. Es ist jedoch nicht der richtige Zeitpunkt, über die Fehler der bolivarischen Revolution zu diskutieren, wenn sie gerade vom imperialistischen Verbrechersyndikat USA, EU und “Opposition” niedergewalzt werden soll.
Hinter dem Theater um die “humanitäre Hilfe” verbirgt sich, dass die US-Marionette, die sich selbst zum Präsidenten erklärt hat, mit Terror und Gewalt einen Bürgerkrieg entfesseln will. Hinter ihm steht die US-amerikanische Eroberungsarmee, die noch keinem Land Hilfe, sondern allen nur Tod, Not und Verheerung gebracht hat. Die Völker Jugoslawiens, des Irak, Lybiens und Syriens sind Stationen der imperialistischen Blutspur der USA aus der jüngeren Vergangenheit. In Chile wurde von den USA 1973 ebenfalls eine sozialistische Regierung mittels militärischer Agression aus dem Land gejagt, und das Land für Jahrzehnte von Faschisten regiert, die Mord und Folter als ihr Tagesgeschäft ansah. Das nehmen die USA gerne in Kauf, wenn nur sie es sind, die von den Rohstoffen des Landes profitieren, die Landwirtschaft und Industrie dominieren und herauspressen können, was nur geht. Gegen ein solches Schicksal stellt sich heute das Volk von Venezuela. Millionen von Bürgern haben in den letzten Tagen mit ihrer Unterschrift auf offener Straße bekräftigt, dass sie gegen die Aggression und für ihre gewählte Regierung sind. Der Platz aller Menschen, die nicht auf Seite der Faschisten und des Verbrechersyndikats USA-EU stehen wollen, kann daher in diesen Tagen nur an der Seite des venezolanischen Volkes sein!
Wir Kommunisten und Sozialisten stehen jedenfalls weltweit an der Seite Venezuelas, an der Seite der bolivarischen Revolution und der Seite der Kommunistischen Partei Venezuelas!
No Pasaran!