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Zum Gedenken an die Opfer des Faschismus, zu Ehren des antifaschistischen Sieges

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Rede von Tibor Zenker, Vorsitzender der Partei der Arbeit Österreichs (PdA), bei der Gedenkkundgebung anlässlich des Tages des antifaschistischen Sieges am sowjetischen Grabdenkmal am Zentralfriedhof, Wien, 9. Mai 2024

Liebe Genossinnen und Genossen!

Wir gedenken an diesem Ort jener Männer und Frauen, die im Kampf gegen den Faschismus, für die Befreiung Europas und Österreichs gefallen sind. Hier am Wiener Zentralfriedhof geht es dabei hauptsächlich um Angehörige der Roten Armee der Sowjetunion. Doch auch die anderen Alliierten der Anti-Hitler-Koalition, jugoslawische Partisaninnen und Partisanen sowie natürlich der innere, vornehmlich kommunistische Widerstand hatten ihren Anteil an der Niederringung des deutschen Faschismus in Österreich.

An die 27 Millionen Bürgerinnen und Bürger der UdSSR wurden im Zweiten Weltkrieg getötet, die Mehrheit davon waren Zivilpersonen, die dem deutsch-faschistischen Vernichtungskrieg zum Opfer fielen. Doch die Rote Armee schlug zurück, sie vertrieb die Wehrmacht und verfolgte sie bis nach Berlin, wo sie Anfang Mai 1945 ihr rotes Banner des Sieges hissen konnte. Wien war bereits Mitte April 1945 befreit worden, doch die Kämpfe im niederösterreichischen Umland dauerten bis zur deutschen Kapitulation am 8. bzw. 9. Mai an. Allein im Zuge der Wiener Operation verloren über 38.000 Rotarmisten ihr Leben, viele davon sind hier begraben. Ehre ihrem Andenken!

Wir gedenken zu diesem Anlass auch aller anderen Opfer des NS-Faschismus. Darunter waren in Österreich insbesondere 65.000 Juden und Jüdinnen sowie 8.000 Roma, die in Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet wurden, 2.700 hingerichtete Widerstandskämpferinnen und ‑kämpfer, aber auch Homosexuelle, Menschen mit Behinderung, Kriegsgefangene, Kriegsdienstverweigerer und Deserteure, 10.000 aus politischen, ideologischen, religiösen oder rassistischen Gründen Ermordete im Gewahrsam der Gestapo oder in Gefängnissen, 35.000 österreichische Zivilistinnen und Zivilisten, die im Zuge von Kampfhandlungen zu Tode kamen, und an die 100.000 Tote aus dutzenden Nationen im oberösterreichischen KZ Mauthausen. Diese Opferbilanz – und dies waren nur die Zahlen mit Österreichbezug –, die historisch einzigartigen Verbrechen des deutschen Faschismus, an denen auch viele Österreicherinnen und Österreicher beteiligt waren, darunter wahrlich nicht zuletzt der Holocaust, sowie die Verheerungen eines globalen Krieges, inklusive des Einsatzes von Atomwaffen, machen die Losung „Nie wieder!“ zu einer unerlässlichen Verpflichtung, wenn die Menschheit eine Zukunft haben soll.

Doch der Kampf für die Befreiung Österreichs von Faschismus und deutscher Fremdherrschaft war erfolgreich – deshalb stehen wir heute hier, und daher wollen wir nicht nur die Toten betrauern. Der 8. Mai gilt uns als Tag der Befreiung, der 9. Mai als Tag des großen antifaschistischen Sieges der Völker. Insofern handelt es sich um einen Feiertag, der positiv besetzt ist. Heute ist für uns ein Feiertag des Antifaschismus, des Antiimperialismus, des Internationalismus, der Völkerfreundschaft, der Solidarität.

Zu guter Letzt, liebe Genossinnen und Genossen, verfügen wir allerdings auch über die Einsicht in das Wesen und v.a. den Klassencharakter des Faschismus. Der Faschismus ist eine besondere bürgerliche Herrschaftsform und ein Werkzeug der besonders aggressiven und repressiven Teile des Monopolkapitals. Daraus geht hervor, dass wir natürlich mit allen aufrechten und aufrichtigen Antifaschistinnen und Antifaschisten zusammenarbeiten, dass wir aber auch wissen: Der beste Kampf gegen den Faschismus ist der revolutionäre Klassenkampf gegen Kapitalismus und Imperialismus, für den Sozialismus. In diesem Sinne:

Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!

Für Frieden und Sozialismus!

Freiheit!

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