Trauer um Liedermacher Sigi Maron

Die Partei der Arbeit trauert mit vielen anderen fortschrittlichen Menschen um einen großartigen Künstler und Menschen. Unsere Anteilnahme gilt Sigis Familie und engsten Freunden.

Nachfolgend ein Nachruf von Michael Wögerer aus UZ
Mit Liedern wie „Geh no ned furt“, „Ballade von ana hoatn wochn“ oder „Dowitschenja Jugoslawija“ wurde der 1944 in Wien geborene Siegfried Maron berühmt. Seine Auftritte in der TV-Serie „Tohuwabohu“ sind legendär. Am 18.07. verstarb der 72-jährige Künstler in Baden bei Wien.
Maron wuchs in Gneixendorf bei Krems an der Donau mit sechs Geschwistern auf und erkrankte mit 10 Jahren an Kinderlähmung, seither war er auf einen Rollstuhl angewiesen. Nach Auftritten als Sänger und Gitarrist in der Tanzband „The Bats“ begann er Anfang der 1970er-Jahre seine kreative Tätigkeit als Texter und Komponist.
Seine sozialkritischen Lieder verband Maron stets mit konkretem politischem Engagement. Er war aktiv in der Arena-Besetzung (1976), engagierte sich gegen den Bau des Atomkraftwerkes in Zwentendorf (1978), war Teil der Friedensbewegung und setzte sich unermüdlich gegen Fremdenhass, Sexismus und Ausbeutung ein. 1998 und 2003 kandidierte der undogmatische Kommunist und überzeugte Atheist für die KPÖ in Niederösterreich, 2013 bei der Nationalratswahl. Auch über die Grenzen Österreichs hinaus machte er sich gegen Ungerechtigkeiten stark. Den 1998 bis 2014 in den USA inhaftierten fünf kubanischen Aufklärer („Cuban Five“) widmete er ein eigenes Lied.
Aus gesundheitlichen Gründen musste Sigi Maron immer wieder längere Konzertpausen einlegen. Seine Liebe zur Musik und zu seinen Fans zwang ihn jedoch förmlich immer wieder auf die Bühne. Seine letzten Auftritte bestritt er großteils mit der Reggae-Band „The Rocksteady Allstars“.
2010 erschien das Album „Es gibt kan Gott“ gemeinsam mit seinem Buch „Schmelzwasser“ (Verlag Bibliothek der Provinz). 2012 folgte das gemeinsame Album mit Fritz Nussböck “es is net ollas ans”. Ende 2014 spielte Sigi Maron in der Linzer Stadtwerkstatt sein offiziell letztes Konzert, doch für Familie und Freunde griff er auch danach immer wieder zur Gitarre. Insbesondere bei Ausstellungseröffnungen seiner Tochter Nina Maron sorgte er für die musikalische Note und auch am Festival des Politischen Liedes war er nicht einfach nur zu Gast.
 

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